68 Dateiformate: Wer speichert, der bleibt – aber womit?

JPEG, PNG, PDF – klingt wie ein geheimer Code, ist aber nur der tägliche Wahnsinn am Computer. Wer einmal versucht hat, ein Bild in...

Feb 5, 2025 - 00:07
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68 Dateiformate: Wer speichert, der bleibt – aber womit?

JPEG, PNG, PDF – klingt wie ein geheimer Code, ist aber nur der tägliche Wahnsinn am Computer. Wer einmal versucht hat, ein Bild in Word einzufügen, ohne dass alles verrutscht, weiß: Dateiformate können Freunde oder Feinde sein. Warum eine MP3 nichts mit Dreiecken zu tun hat, ein ZIP mehr ist als nur ein Reißverschluss und warum PDFs unsterblich sind – all das und mehr klären wir in diesem ultimativen Überblick über die kuriosen Eigenheiten der Datenspeicherung.

Warum sind Dateiformate wichtig?

Stell dir vor, du schreibst einen Bestseller, aber niemand kann ihn lesen, weil dein Text als „.xyz“ gespeichert wurde – ein Format, das nur dein Computer und drei Nerds in einem Untergrund-Forum kennen. Genau hier liegt das Problem: Dateiformate bestimmen, ob und wie Informationen genutzt werden können.

Ein gutes Format sorgt dafür, dass dein Bild scharf bleibt, dein Song nicht nach einer Blechdose klingt und deine Präsentation nicht in einem wilden Schriftarten-Chaos endet. Doch wieso gibt es überhaupt so viele verschiedene Formate? Ganz einfach: Weil sich Programmierer, Firmen und Industrie-Standards nie einig sind. Der eine will maximale Kompression, der andere perfekte Qualität, und wieder ein anderer denkt sich: „Lass mal ein komplett neues Format erfinden, weil… warum nicht?“

Dieser Artikel bringt Ordnung in das Chaos und erklärt, welches Format für welchen Zweck geeignet ist – und welche du besser meiden solltest, wenn du nicht in der Kompatibilitäts-Hölle landen willst.

Dokumentformate – Vom simplen Text bis zur perfekten Präsentation

Dokumente begleiten uns täglich – ob als einfache Notiz, umfangreicher Bericht oder interaktive Präsentation. Doch nicht jedes Format eignet sich für jede Aufgabe. Ein falsches Format kann dazu führen, dass dein Dokument unleserlich wird oder wichtige Formatierungen verloren gehen. Deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Textdateien – Das Fundament der digitalen Schrift

Textdateien speichern Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, doch je nach Format variiert der Funktionsumfang stark.

  • TXT (Plain Text)
    Die Mutter aller Textdateien. Keine Formatierungen, keine Bilder, nur reiner Text. Perfekt für Notizen, Skripte oder Konfigurationsdateien, aber völlig ungeeignet für anspruchsvolle Dokumente.
  • RTF (Rich Text Format)
    Der „gehobene“ Bruder von TXT. Kann Fettschrift, Schriftarten und Farben speichern, ohne sich an ein bestimmtes Programm zu binden. Praktisch für einfache Dokumente, aber kaum noch verbreitet.
  • DOCX (Microsoft Word)
    Das Standardformat für viele Büros und Schulen. Unterstützt Formatierungen, Bilder, Tabellen und Kommentare. Problematisch wird es nur, wenn eine ältere Software die Datei nicht korrekt öffnen kann.
  • ODT (OpenDocument Text)
    Das Open-Source-Pendant zu DOCX, entwickelt für Programme wie LibreOffice. Eine gute Alternative, aber manchmal hakt die Kompatibilität mit Word.

Portable Dokumente – Wenn Layouts unantastbar bleiben sollen

Manche Dokumente müssen genau so aussehen, wie sie gespeichert wurden – egal auf welchem Gerät sie geöffnet werden.

  • PDF (Portable Document Format)
    Die eiserne Regel: Was einmal als PDF gespeichert wurde, bleibt genau so. Ideal für Verträge, Rechnungen oder Handbücher. Bearbeiten? Möglich, aber oft umständlich.
  • EPUB (Electronic Publication)
    Das Standardformat für eBooks. Im Gegensatz zu PDFs passt sich EPUB dynamisch an die Bildschirmgröße an, perfekt für digitale Lesegeräte.
  • XPS (XML Paper Specification)
    Microsofts Versuch, das PDF zu ersetzen. Wurde nie wirklich populär und wird heutzutage kaum noch genutzt.

Tabellenkalkulationen – Strukturierte Daten in Reih und Glied

Zahlen, Formeln, Berechnungen – hier ist die Wahl des richtigen Formats entscheidend.

  • CSV (Comma-Separated Values)
    Simpel, universell lesbar, aber ohne Formatierungen oder Berechnungen. Ideal für den Datenaustausch, aber unpraktisch für komplexe Tabellen.
  • XLSX (Microsoft Excel Spreadsheet)
    Das Standardformat für Tabellen mit Formeln, Diagrammen und Formatierungen. Unverzichtbar für viele Unternehmen.
  • ODS (OpenDocument Spreadsheet)
    Open-Source-Alternative zu XLSX, kompatibel mit LibreOffice. Funktional ähnlich, aber nicht immer perfekt mit Excel kompatibel.

Präsentationsdateien – Wenn es um den großen Auftritt geht

Eine gute Präsentation lebt von ihrem Format – sonst endet sie als chaotischer Foliensalat.

  • PPTX (PowerPoint Presentation)
    Das dominierende Präsentationsformat. Enthält Animationen, Übergänge und eingebettete Medien. Wird weltweit genutzt und ist weitgehend kompatibel.
  • ODP (OpenDocument Presentation)
    Die Alternative für OpenOffice- und LibreOffice-Nutzer. Grundsätzlich kompatibel mit PowerPoint, aber einige Features (z. B. spezielle Animationen) können Probleme bereiten.

Bildformate – Pixel, Vektoren und das große Komprimierungsrätsel

Bilder begegnen uns überall – in sozialen Netzwerken, auf Webseiten und in Präsentationen. Doch nicht jedes Format ist für jeden Zweck geeignet. Manche sind perfekt für Fotos, andere für Logos oder Drucksachen. Der größte Unterschied: Rastergrafiken speichern Pixel, während Vektorgrafiken auf mathematischen Formen basieren.

Rastergrafiken – Bilder aus einzelnen Pixeln

Rastergrafiken bestehen aus einem festen Raster an Bildpunkten (Pixeln). Je höher die Auflösung, desto mehr Details sind sichtbar – aber desto größer wird die Datei.

  • JPG (Joint Photographic Experts Group)
    Das meistgenutzte Bildformat für Fotos. Starke Komprimierung reduziert die Dateigröße, kann aber zu Qualitätsverlusten führen (bekannt als „JPG-Artefakte“). Ideal für Web und Social Media, weniger geeignet für Druck und Bildbearbeitung.
  • PNG (Portable Network Graphics)
    Perfekt für Bilder mit Transparenz. PNG nutzt eine verlustfreie Komprimierung, wodurch die Qualität erhalten bleibt – allerdings auf Kosten der Dateigröße. Ideal für Logos, Icons und Screenshots.
  • GIF (Graphics Interchange Format)
    Das Urgestein der bewegten Bilder. Unterstützt Animationen, aber nur 256 Farben pro Bild – daher oft pixelig. Heute eher durch MP4 oder WebP ersetzt.
  • BMP (Bitmap Image File)
    Unkomprimiertes Format, riesig in der Dateigröße, aber mit maximaler Qualität. Heute fast überflüssig, außer für spezielle Anwendungen.
  • TIFF (Tagged Image File Format)
    Das Format der Profis. Unterstützt mehrere Farbtiefen und verlustfreie Speicherung, oft in der Druckbranche genutzt.
  • WebP (Web Picture Format)
    Googles moderner Alleskönner: bessere Komprimierung als JPG, unterstützt Transparenz wie PNG und Animationen wie GIF. Wird von immer mehr Browsern und Anwendungen unterstützt.
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