Dieser Kampagnenfilm ist 9 Stunden lang – und sorgt für Furore!

Erleben, um aktiv zu werden: Um zu zeigen, was der exzessive Smartphone-Gebrauch von Kindern und Jugendlichen bedeutet, die Kreativagentur MullenLowe MENA einen radikalen Kampagnenfilm gedreht. Und der stößt auf großes Interesse!

Jan 29, 2025 - 10:39
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Dieser Kampagnenfilm ist 9 Stunden lang – und sorgt für Furore!

Erleben, um aktiv zu werden: Um zu zeigen, was der exzessive Smartphone-Gebrauch von Kindern und Jugendlichen bedeutet, die Kreativagentur MullenLowe MENA einen radikalen Kampagnenfilm gedreht. Und der stößt auf großes Interesse!

Wie man sich am Ende dieser neun Stunden wohl fühlt, in denen ununterbrochen Werbung, Spots, Bilder und Infoschnipsel über die Leinwand rauschen. Das ist so monoton und gleichzeitig die komplette Reizüberflutung und lässt einen ganz taub zurück.

So heißt es zumindest von den zahlreichen Zuschauer:innen, die sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten dem Film »Don’t Look Down« aussetzen, dessen Titel an einen Horrormovie erinnert – und die tägliche Bildschirmzeit eines Teenagers abbildet.

Konzipiert hat ihn die Agentur MullenLowe MENA für Fixby, einer Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die steigende Smartphone-Sucht von Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen. Mit verschließbaren Handytaschen, die sie an Schulen teilt, mit Aktionen – und Kampagnen.

Denn wie kann man, jenseits der ständigen Ermahnungen und Verbote von Eltern, von Schulen und anderen Institutionen, die gegen die Sucht nur schwer ankommen, wirklich klarmachen, was dieses ständige Scrollen eigentlich bedeutet?

Screenshot der Kampagnen-Website, mit Mädchen aus Pixeln zusammengesetzt, das auf ihrem Smartphone scrollt
Screenshot der Kampagnen-Website

Endlich handeln!

Jeder, der mit Kindern und Teenagern zu tun hat, kennt den ständigen Kampf. Nur noch mal kurz das gucken, hier zocken, in den Schulchat schauen. Die Möglichkeiten sind unendlich. Überall sieht man sie mit krummem Rücken über ihr Smartphone gebeugt – und gibt es etwas Traurigeres als die Kleinkinder im Kinderwagen, die ein Smartphone mit flirrenden Animations-Clips in den Händen halten, damit ihre Eltern in Ruhe einkaufen können?

Studien haben belegt, dass die übermäßige Smartphone-Nutzung und das exzessive Scrollen die geistige Entwicklung beeinträchtigen können und Depressionen, ADHS und Angstzustände fördern. Die wirkliche Welt wird gegen eine aufgesplitterte, digitale eingetauscht, deren schnelle Taktung genauso überfordernd ist wie die Bilder- und Informationsflut.

Längst hat sich das auch auf die Bildung ausgewirkt. Und dazu muss man nicht in die Vereinigte Arabische Emirate oder in die USA gehen, sondern auch PISA-Tests in Europa zeigen, wie die Kompetenzen im Lesen, Rechnen und den Naturwissenschaften zurückgehen. Von der Konzentrationsschwäche ganz zu schweigen.

Screenshot der Kampagnen-Website, mit Jungem aus Pixeln zusammengesetzt, das auf ihrem Smartphone scrollt
Screenshot der Kampagnen-Website

Radikales Experiment

Neun Stunden und 18 Minuten verbringen Kinder und Jugendliche in den Vereinigten Arabischen Emiraten täglich am Bildschirm.

Und trotz alledem, hatten herkömmliche Aktionen und Kampagnen bisher wenig Auswirkungen. Und so setzt das Experiment von MullenLowe MENA für Fixby, auf das eigene Erleben.

Gezeigt wurde der Film in Kinos der Vereinigten Arabischen Emiraten und hat in den ersten 48 Stunden nach der Premiere in den Roxy Kinos bereits zu mehr als 30.000 Anmeldungen Interessierter geführt, den Film zu schauen.

Darüber hinaus sind Vorführungen in Schulen geplant, Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen einzugehen und das Engagement in der Gemeinschaft zu fördern.

»Don’t Look Down« ist Teil der Kampagne »End The Scroll« und wird von einer Kampagnen-Website begleitet, die zu einem Screentime-Detox-Programm führt und darüber abstimmen lässt, ob man die Benutzung von Smartphones an den Schulen in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbieten solle. 418 Menschen haben bisher dagegen gestimmt, 214.390 dafür.

Screenshot der Kampagnenwebsite
Screenshot der Kampagnenwebsite