News: Bayern, VAR, Manchester City
In der Bundesliga wird gemeckert, was das Zeug hält. Zumindest in München bedeutet das: Die Superbayern sind verwundbar. Das und mehr in den Themen des Tages.
Mecker, mecker, mecker
Dass am Ende ausgerechnet Joshua Kimmich stänkerte, dürfte niemanden überraschen. Immerhin ist der Bayern-Sechser sowieso kein Fan von Schönrederei. Das Problem sei „in den Köpfen“, monierte er am Samstag nach Abpfiff, nachdem seine Mannschaft gerade innerhalb von wenigen Nachspielzeitminütchen zwei Tore zum 4:3 kassiert und so das eigentlich längst entschiedene Spiel gegen Abstiegsfavorit Holstein Kiel unnötig spannend gemacht hatte. „Wir dürfen unsere Prinzipien nicht verlieren“, forderte Kimmich trotz der drei Punkte unzufrieden, „wenn wir die verlieren, sind wir eine normale Mannschaft.“ Ganz schön edgy, der Jo. Und geheimnisvoll, immerhin verriet er auch nicht, was besagte Prinzipien eigentlich sein sollten. Und trotzdem: Während Trainer Vincent Kompany die Bayern in einer „guten Position“ verortet, kommen die Zweifel seines Meckersechsers nicht von irgendwo her. Vor Schlüsselpartien in der Bundesliga und den Playoffs in der Königsklasse zeigen die Bayern erneut, dass sie verwundbar sind.
Auch in Stuttgart herrschte Unzufriedenheit: Gegen Borussia Mönchengladbach fand der sonst so starke VfB erst in der zweiten Halbzeit in die Partie und verlor schlussendlich mit 1:2. „Manchmal fehlt auch einfach der Wille“, kimmichte Stürmer Deniz Undav auf Nachfrage. Nach dem Champions-League-Aus unter der Woche ist es für ihn und den VfB der zweite Rückschlag in Folge. Gegen die ligaweite Krittelstimmung war natürlich auch der BVB nicht immun – und das, obwohl zumindest der Trainer in Feierlaune war. Mike Tullberg, der gegen Heidenheim sein letztes Spiel als Interimstrainer mit 2:1 gewann, feierte seinen Sieg ausgelassen vor der Dortmunder Kurve, ohne vorher Staff und Team abzuklatschen. „Peinlich“, nannte Sky-Experte Didi Hamann das. Immerhin hatte Tullberg vorher groß angekündigt, es gehe „um die Mannschaft“, nicht um seine Person. Meckerliesen überall.
Keinen Meckerbedarf gibt es nur in einem Punkt: Unter dem Motto „Nie wieder“ gedachten zahlreiche Fanszenen und Vereine an diesem Spieltag den Opfern des Nationalsozialismus. Unter der Woche hatte sich die Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz zum 80. Mal gejährt. Das sind sie also, diese Prinzipien.
Das Problem mit Tullbergs Jubelgeste: Ein Hauch von Terzic
Sin City
Dass Englands Primus Manchester City seit Monaten Millimeter von der endgültigen Implosion entfernt ist, dürfte jedem klar sein, der einmal einen Blick auf Pep Guardiola geworfen hat. Stück für Stück scheint dem Trainergenie an der Seitenlinie der Verstand – oder zumindest die Contenance – zu entgleiten. Zur Beruhigung seines katalanischen Gemüts dürfte auch der gestrige Abend nicht beigetragen haben: Mit 5:1 trampelte der FC Arsenal das Team aus Manchester im bemerkenswert einseitigen Spitzenspiel platt. Das Besondere daran: Der Klub aus London lieferte nicht nur fußballerisch, sondern bot auch eine Glanzleistung in puncto Shithousery. Zur Erinnerung: Das 2:2-Hinspiel der beiden Teams im September gilt nicht nur als Genese der City-Krise, weil sich Schlüsselspieler Rodri verletzte, sondern auch als Symbol für den City’schen Größenwahn. „Be humble“, hatte Stürmer Erling Haaland Arsenals Trainer Mikel Arteta nämlich nach Abpfiff zugeraunt. Nur logisch also, dass die Stadionregie der Londoner nach Abpfiff Kendrick Lamars „HUMBLE.“ über die Stadionlautsprecher spielte. Und Youngster Myles Lewis-Skelly nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 mit Haalands typischer Zen-Pose jubelte. Ach, Fußball, wie schön bist du?
Rätselecke
Na, ihr Knobelfreaks? Schon Entzugserscheinungen nach zwei ganzen Tagen ohne die weltweit geschätzten Rätsel aus dem 11FREUNDE-Newsletter. Falls ja: Glück gehabt, hier kommt das Nächste. Falls nein: Pech. Heute gibt es jedenfalls mal wieder die klassische Wikipedia-Frage: Welchem Spieler sind diese Stationen zuzuordnen? Lösungen bitte und gern an newsletter@11freunde.de, wir erwarten dort freudig eure Zusendungen. Die am Freitag abgebildeten Kronen stammten übrigens aus den Wappen von Real Madrid, AS Monaco und Boavista Porto.
Und heute?
Müssen wir alle durch den Montag kommen. Dabei helfen könnte die Partie aus der Frauen-Bundesliga, die heute Abend läuft: Der VfL Wolfsburg will sich zurück auf die Champions-League-Ränge kämpfen und versucht das zu Hause gegen Carl Zeiss Jena.
Viel Spaß, einen fantastischen Wochenstart und meckert nicht so viel.