Babycreme im Test: Labor findet bedenkliches Mineralöl

Regelmäßiges Eincremen stärkt die Hautbarriere von Säuglingen und kann sogar Neurodermitis vorbeugen. Da ist es gut, dass wir viele Babycremes in unserem Test empfehlen können. Doch ausgerechnet bekannte Marken enthalten bedenkliche Mineralölbestandteile.  Wir haben 26 Babypflegecremes für Gesicht und Körper getestet – darunter elf zertifizierte Naturkosmetikprodukte. Die günstigste Creme im Test kostete 63 Cent pro 75 ml, für die teuerste zahlten wir 22,49 Euro bei gleicher Menge. Viele Babycremes schneiden mit Bestnote ab.  Bedenkliche Mineralölbestandteile stehen besonders in der Kritik. Außerdem bemängeln wir kritische Auslobungen und fehlende Rezyklatanteile.  Früher galt die Devise, bei Babys weitgehend auf Pflegecremes zu verzichten. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass regelmäßiges Eincremen die Hautbarriere von Säuglingen stärken und sogar Neurodermitis vorbeugen kann. Hautexperten raten, die junge Haut mindestens zweimal wöchentlich dünn einzucremen, besonders nach dem Baden. Die Auswahl an Babypflegecremes, die Eltern dafür nutzen können, ist riesig. Erfreulich ist es, dass wir viele der 26 Babypflegecremes in unserem Test empfehlen können. Luft nach oben gibt es trotzdem. Babycremes im Test enthalten bedenkliche Mineralölbestandteile   So ist das von uns beauftragte Labor im Test der Babycremes auf aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gestoßen. Weil zu dieser großen Gruppe von Stoffen auch Verbindungen gehören, die krebserregend sind, sehen wir MOAH besonders kritisch. Sie können über die Haut aufgenommen werden; unklar ist noch, ob sie sich im Körper anreichern. Auf Babyhaut, die ohnehin noch durchlässiger ist als die von Erwachsenen, haben die Mineralölbestandteile aus unserer Sicht nichts verloren. Zumal sie leicht zu vermeiden wären, da MOAH häufig als Verunreinigungen von Paraffinen in Kosmetikprodukte gelangen. Denn werden Paraffine nicht gründlich genug aufgereinigt, können MOAH zurückbleiben. Entsprechend sollten Hersteller ihre Verantwortung für die Qualität ihrer Rohstoffe unserer Ansicht nach ernst nehmen.Kritische Auslobung auf Babycremes im Test Ein weiterer Kritikpunkt: Auslobungen, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher unserer Ansicht nach nichts anfangen können. Ein Beispiel: Das Bewerben der Babycreme mit einer "hypoallergenen" Formel. Das Problem dabei ist, dass der Begriff nicht konkret definiert ist und deshalb nach Auffassung der European Centre for Research Foundation und des Deutschen Allergie- und Asthmabunds keine Hilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Denn Produkte können trotz der Auslobung allergene Stoffe enthalten. Wir werten die missverständliche Aussage aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab. Kinder sollen laut Kinderärztinnen und -ärzten mindestens ein bis zwei Stunden am Tag an die frische Luft. Doch das kalte Winterwetter kann sensible Kinderhaut strapazieren. Abhilfe schaffen Wind- und Wettercremes. Welche empfehlenswert sind und was sie bringen. Unnötiger Verpackungsmüll und wenig recyceltes Plastik Auch beim Verpackungsmaterial gibt es aus unserer Sicht Luft nach oben: Die Hersteller der Babycremes könnten mehr für die Umwelt tun – 18 von ihnen setzen sogar kein oder unserer Ansicht nach zu wenig recyceltes Plastik (Rezyklat) aus dem Wertstoffkreislauf in ihren Kunststoff- oder Aluminiumverpackungen ein oder haben den Einsatz nicht ausreichend nachgewiesen. Dreimal bemängeln wir zudem unnötigen Verpackungsmüll: Hier werden Kunststoff- oder Aluminiumtuben zusätzlich in einem Pappkarton verpackt. Ein weiteres Umweltproblem: Plastik in der Rezeptur. Kunststoffverbindungen können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten. Auch wenn die Kläranlage sie erfolgreich herausfiltert, gelangen sie möglicherweise mit dem Klärschlamm in die Umwelt. Weiterlesen auf oekotest.de:  Pre-Nahrung im Test: Mineralöl immer noch nicht ganz verschwunden Feuchttücher im Test: Wie schlagen sich Lillydoo, Pampers, Hipp und Co.? Wickelauflagen aus Textil und Kunststoff: Bestnote für drei Produkte Babygläschen-Test: Labor findet Bisphenol A in Obstbreien

Feb 3, 2025 - 16:09
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Babycreme im Test: Labor findet bedenkliches Mineralöl

Regelmäßiges Eincremen stärkt die Hautbarriere von Säuglingen und kann sogar Neurodermitis vorbeugen. Da ist es gut, dass wir viele Babycremes in unserem Test empfehlen können. Doch ausgerechnet bekannte Marken enthalten bedenkliche Mineralölbestandteile. 

  • Wir haben 26 Babypflegecremes für Gesicht und Körper getestet – darunter elf zertifizierte Naturkosmetikprodukte.
  • Die günstigste Creme im Test kostete 63 Cent pro 75 ml, für die teuerste zahlten wir 22,49 Euro bei gleicher Menge.
  • Viele Babycremes schneiden mit Bestnote ab. 
  • Bedenkliche Mineralölbestandteile stehen besonders in der Kritik. Außerdem bemängeln wir kritische Auslobungen und fehlende Rezyklatanteile. 

Früher galt die Devise, bei Babys weitgehend auf Pflegecremes zu verzichten. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass regelmäßiges Eincremen die Hautbarriere von Säuglingen stärken und sogar Neurodermitis vorbeugen kann. Hautexperten raten, die junge Haut mindestens zweimal wöchentlich dünn einzucremen, besonders nach dem Baden. Die Auswahl an Babypflegecremes, die Eltern dafür nutzen können, ist riesig.

Erfreulich ist es, dass wir viele der 26 Babypflegecremes in unserem Test empfehlen können. Luft nach oben gibt es trotzdem. 

Babycremes im Test enthalten bedenkliche Mineralölbestandteile  

So ist das von uns beauftragte Labor im Test der Babycremes auf aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gestoßen. Weil zu dieser großen Gruppe von Stoffen auch Verbindungen gehören, die krebserregend sind, sehen wir MOAH besonders kritisch. Sie können über die Haut aufgenommen werden; unklar ist noch, ob sie sich im Körper anreichern.

Auf Babyhaut, die ohnehin noch durchlässiger ist als die von Erwachsenen, haben die Mineralölbestandteile aus unserer Sicht nichts verloren. Zumal sie leicht zu vermeiden wären, da MOAH häufig als Verunreinigungen von Paraffinen in Kosmetikprodukte gelangen. Denn werden Paraffine nicht gründlich genug aufgereinigt, können MOAH zurückbleiben. Entsprechend sollten Hersteller ihre Verantwortung für die Qualität ihrer Rohstoffe unserer Ansicht nach ernst nehmen.

Kritische Auslobung auf Babycremes im Test

Ein weiterer Kritikpunkt: Auslobungen, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher unserer Ansicht nach nichts anfangen können. Ein Beispiel: Das Bewerben der Babycreme mit einer "hypoallergenen" Formel. Das Problem dabei ist, dass der Begriff nicht konkret definiert ist und deshalb nach Auffassung der European Centre for Research Foundation und des Deutschen Allergie- und Asthmabunds keine Hilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Denn Produkte können trotz der Auslobung allergene Stoffe enthalten. Wir werten die missverständliche Aussage aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab.


Kinder sollen laut Kinderärztinnen und -ärzten mindestens ein bis zwei Stunden am Tag an die frische Luft. Doch das kalte Winterwetter kann sensible Kinderhaut strapazieren. Abhilfe schaffen Wind- und Wettercremes. Welche empfehlenswert sind und was sie bringen. 

Unnötiger Verpackungsmüll und wenig recyceltes Plastik

Auch beim Verpackungsmaterial gibt es aus unserer Sicht Luft nach oben: Die Hersteller der Babycremes könnten mehr für die Umwelt tun – 18 von ihnen setzen sogar kein oder unserer Ansicht nach zu wenig recyceltes Plastik (Rezyklat) aus dem Wertstoffkreislauf in ihren Kunststoff- oder Aluminiumverpackungen ein oder haben den Einsatz nicht ausreichend nachgewiesen.

Dreimal bemängeln wir zudem unnötigen Verpackungsmüll: Hier werden Kunststoff- oder Aluminiumtuben zusätzlich in einem Pappkarton verpackt.

Ein weiteres Umweltproblem: Plastik in der Rezeptur. Kunststoffverbindungen können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten. Auch wenn die Kläranlage sie erfolgreich herausfiltert, gelangen sie möglicherweise mit dem Klärschlamm in die Umwelt.

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