Ärzte fordern Warnungen vor Alkohol im Kampf gegen Krebs

Mit Warnhinweisen auf alkoholischen Getränken sollte nach Meinung der Ärztekammer Niedersachsen auf die krebserregende Wirkung von Alkohol aufmerksam gemacht werden. Aber auch über andere Wege könne das eigene Krebsrisiko verringert werden."Alkohol steigert das Krebsrisiko erheblich und das mit jedem Tropfen", warnte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker. Jährlich treten demnach bundesweit über 500.000 Krebserkrankungen neu auf – ein erheblicher Teil davon sei vermeidbar. Deshalb: "Auf die negativen Konsequenzen des Konsums muss genauso wie bei Tabakprodukten deutlich hingewiesen und die Alkoholwerbung beschränkt werden", forderte die Kammerpräsidentin. "Jeder von uns kann sein persönliches Krebsrisiko entscheidend verringern." Dafür müssten aber auch die Gefahren bekannt sein.  Bei Zigaretten und Tabakprodukten seien Warnhinweise gesetzlich vorgeschrieben und die Werbemöglichkeiten deutlich eingeschränkt – etwa ist Tabaksponsoring verboten. Die Regelungen beim Alkohol müssten vergleichbar sein – und für Spirituosen und Wein oder Bier gleichermaßen gelten. "Es gibt beim Alkohol keine sichere Menge oder Dosis, bei der Krebsrisiken nicht auftreten", betonte Wenker. Zahl der jugendlichen Raucher zurückgegangen In den vergangenen Jahren war die Zahl der Zigaretten-Raucher etwa bei Jugendlichen auch rückläufig, wie eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab. So ging der Anteil der Raucherinnen und Raucher bei den 12- bis 17-Jährigen von mehr als 27 Prozent in Jahr 2001 auf unter acht Prozent in 2023 zurück. Seit einigen Jahren verharren die Werte aber auf diesem Niveau.  Rauchen ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Auslöser für mehr als 80 Prozent der Lungenkrebsfälle. Auch bei E-Zigaretten rät die Bundeszentrale zur Vorsicht. In deren Rauch seien bereits möglicherweise krebserregende Stoffe nachgewiesen worden. Wegen der ebenfalls teilweise nachgewiesenen krebserregenden Wirkung brauche es zudem eine umfangreiche Aufklärung über die Risiken von Cannabis, sagte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker.Die Europäer trinken weltweit am meisten Alkohol. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor den gesundheitlichen Folgen.Auch Früherkennung entscheidend Um das persönliche Krebsrisiko zu verringern, sei auch Früherkennung entscheidend, urteilte die Ärztekammer. "Es war ein wichtiger Schritt, dass Frauen nun genauso wie Männer bereits ab 50 Jahren Darmkrebsvorsorge wahrnehmen können", sagte Ärztekammer-Vizepräsidentin Marion Charlotte Renneberg. Da es aber zunehmend Darmkrebsfälle im jüngeren Alter gebe, müsse ein Absenken der Altersgrenze geprüft werden. Die Kammer kritisierte zudem, dass die Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Raucherinnen und Rauchern noch eine Selbstzahler-Leistung sei. Die Ärztekammer hofft, dass es dazu noch in diesem Jahr zur bisher ausstehenden Änderung der sogenannten Früherkennungsrichtlinie kommt. Krebsrisiko verringern – weniger Alkohol, Tabak und Sonnenlicht Eine Reihe von Möglichkeiten, um das persönliche Krebsrisiko zu senken, listet laut der Ärztekammer zudem der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung auf. Dazu zählt etwa neben dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen der Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung. Genauso sollten Menschen auf ein gesundes Körpergewicht achten, sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rief anlässlich des Weltkrebstages am Dienstag zum Blutspenden auf. Denn: Krebskranke Menschen seien auf Blutinfusionen angewiesen. Das liege unter anderem daran, dass eine Chemotherapie die Blutbildung beeinträchtige. Rund 20 Prozent aller Blutspenden kommen demnach krebskranken Mitmenschen zugute. Weiterlesen auf oekotest.de: Übergewicht steigert Krebsrisiko: Experten fordern bessere Prävention Was Rauchen täglich kostet: in Euro, Lebenszeit, CO₂ und Glück Forscher: Mehr Darmkrebs bei Jüngeren – das sind die Gründe

Feb 4, 2025 - 07:35
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Ärzte fordern Warnungen vor Alkohol im Kampf gegen Krebs

Mit Warnhinweisen auf alkoholischen Getränken sollte nach Meinung der Ärztekammer Niedersachsen auf die krebserregende Wirkung von Alkohol aufmerksam gemacht werden. Aber auch über andere Wege könne das eigene Krebsrisiko verringert werden.

"Alkohol steigert das Krebsrisiko erheblich und das mit jedem Tropfen", warnte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker. Jährlich treten demnach bundesweit über 500.000 Krebserkrankungen neu auf – ein erheblicher Teil davon sei vermeidbar.

Deshalb: "Auf die negativen Konsequenzen des Konsums muss genauso wie bei Tabakprodukten deutlich hingewiesen und die Alkoholwerbung beschränkt werden", forderte die Kammerpräsidentin. "Jeder von uns kann sein persönliches Krebsrisiko entscheidend verringern." Dafür müssten aber auch die Gefahren bekannt sein. 

Bei Zigaretten und Tabakprodukten seien Warnhinweise gesetzlich vorgeschrieben und die Werbemöglichkeiten deutlich eingeschränkt – etwa ist Tabaksponsoring verboten. Die Regelungen beim Alkohol müssten vergleichbar sein – und für Spirituosen und Wein oder Bier gleichermaßen gelten. "Es gibt beim Alkohol keine sichere Menge oder Dosis, bei der Krebsrisiken nicht auftreten", betonte Wenker.

Zahl der jugendlichen Raucher zurückgegangen

In den vergangenen Jahren war die Zahl der Zigaretten-Raucher etwa bei Jugendlichen auch rückläufig, wie eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab. So ging der Anteil der Raucherinnen und Raucher bei den 12- bis 17-Jährigen von mehr als 27 Prozent in Jahr 2001 auf unter acht Prozent in 2023 zurück. Seit einigen Jahren verharren die Werte aber auf diesem Niveau. 

Rauchen ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Auslöser für mehr als 80 Prozent der Lungenkrebsfälle. Auch bei E-Zigaretten rät die Bundeszentrale zur Vorsicht. In deren Rauch seien bereits möglicherweise krebserregende Stoffe nachgewiesen worden.

Wegen der ebenfalls teilweise nachgewiesenen krebserregenden Wirkung brauche es zudem eine umfangreiche Aufklärung über die Risiken von Cannabis, sagte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker.

Die Europäer trinken weltweit am meisten Alkohol. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor den gesundheitlichen Folgen.

Auch Früherkennung entscheidend

Um das persönliche Krebsrisiko zu verringern, sei auch Früherkennung entscheidend, urteilte die Ärztekammer. "Es war ein wichtiger Schritt, dass Frauen nun genauso wie Männer bereits ab 50 Jahren Darmkrebsvorsorge wahrnehmen können", sagte Ärztekammer-Vizepräsidentin Marion Charlotte Renneberg. Da es aber zunehmend Darmkrebsfälle im jüngeren Alter gebe, müsse ein Absenken der Altersgrenze geprüft werden.

Die Kammer kritisierte zudem, dass die Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Raucherinnen und Rauchern noch eine Selbstzahler-Leistung sei. Die Ärztekammer hofft, dass es dazu noch in diesem Jahr zur bisher ausstehenden Änderung der sogenannten Früherkennungsrichtlinie kommt.

Krebsrisiko verringern – weniger Alkohol, Tabak und Sonnenlicht

Eine Reihe von Möglichkeiten, um das persönliche Krebsrisiko zu senken, listet laut der Ärztekammer zudem der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung auf. Dazu zählt etwa neben dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen der Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung. Genauso sollten Menschen auf ein gesundes Körpergewicht achten, sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rief anlässlich des Weltkrebstages am Dienstag zum Blutspenden auf. Denn: Krebskranke Menschen seien auf Blutinfusionen angewiesen. Das liege unter anderem daran, dass eine Chemotherapie die Blutbildung beeinträchtige. Rund 20 Prozent aller Blutspenden kommen demnach krebskranken Mitmenschen zugute.

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