Tapestry fädelt Bluesky, Mastodon und (RSS-)Feeds auf eine chronologische Timeline

Die Iconfactory hat ihn nicht vergessen, den „Look & Feel“ von Twitterrific – einen Namen, den ich vor zwei Jahren zuletzt hier ins Blog tippte. Eine Kickstarter-Kampagne und 10 Entwicklungsmonate später zeigt sich nun Tapestry (App-Store-Link). Es ist Software, die verlockt, seine Social-Media-Gewohnheiten daran anzupassen – von Bluesky über Mastodon bis zu den eigenen RSS-, Podcast- undweiterlesen

Feb 4, 2025 - 22:58
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Tapestry fädelt Bluesky, Mastodon und (RSS-)Feeds auf eine chronologische Timeline

Die Iconfactory hat ihn nicht vergessen, den „Look & Feel“ von Twitterrific – einen Namen, den ich vor zwei Jahren zuletzt hier ins Blog tippte.

Eine Kickstarter-Kampagne und 10 Entwicklungsmonate später zeigt sich nun Tapestry (App-Store-Link). Es ist Software, die verlockt, seine Social-Media-Gewohnheiten daran anzupassen – von Bluesky über Mastodon bis zu den eigenen RSS-, Podcast- und YouTube-Feeds.

Eine Person hält eine schwarze Tasse in der linken Hand und ein Smartphone in der rechten Hand. Auf dem Smartphone ist eine App mit einem dunklen Modus geöffnet, die mehrere Textbeiträge anzeigt. Im Hintergrund sind eine Tastatur und ein gepunktetes Mauspad zu sehen.

Über die letzten Tage habe ich meine Quellen auf der „unified timeline“ versammelt und darüber überall mitgelesen. Was für mich im neuen Reeder bislang nicht funktionierte, klickte hier augenblicklich.

Ich kann nicht genau den Finger drauflegen, warum es hier klappt und dort nicht. Vielleicht ist es das bunte Design; eventuell ist es der Flow, mit dem man hier Feeds einbindet.

Die Safari-Erweiterung abonniert etwa direkt den RSS-Feed von einer Webseite. Für Mastodon und Bluesky meldet ihr euch lediglich einmal an. Ob ihr diese Konten in Tapestry mit oder ohne Reposts/Replies lesen wollt, bleibt eure Entscheidung.

Den unterschieden Feeds eigene Farben zuzuweisen, trennt die Quellen visuell elegant. Neben der Optik macht Tapestry aber auch deshalb so viel Spaß, weil’s unter der Haube („Feed Finder“) so exzellent funktioniert.

Ich habe mir separate „Timelines“ für YouTube-Videos und Podcasts angelegt. Dort habe ich nicht nur einen Überblick aller Veröffentlichungen, sondern schaue direkt auf die (Show-)Notes. Konten auf Pixelfed und Glass folgt ihr genauso.

Im Twitterrific-Style finden sich hier die bekannten „Muffles & Mutes“, eine visuell anzupassende Darstellung der Timeline („Mini, Collapsed + Expanded“) sowie ein Sync der Leseposition zwischen iPhone und iPad.

Die Performance schleppt sich noch ein wenig: Tapestry lädt neue Posts beim App-Start etwas gemächlich und scheint Beiträge nicht im Hintergrund, wenn die App geschlossen ist, nachzuladen.

Social Media, nicht Social Network: Tapestry lässt euch mitlesen, aber nicht mitschrei(b)en. Dafür springt man in die entsprechenden Clients respektive auf die jeweiligen Webseiten.

Es ist ein unaufgeregter Ansatz für die aktuell versprengte Social-Landschaft, der sich Threads weiterhin nicht komplett öffnet – von anderen unkooperativen Diensten einmal ganz abgesehen.

Tapestry benötigt Geduld; vor allem bis man es (für sich) aufgesetzt hat. Mein RSS-Volumen ist etwa zu groß, dass es Lire ablösen könnte. Die Timeline ist für Hunderte von Feeds keine geeignete Darstellung; für weniger Quellen mag das aber funktionieren.

Bei mir verheiratet Tapestry vorrangig mein Mastodon– und Bluesky-Konto – von ausgewählten Subreddits, einem Micro.blog und kommenden „Connectors“ einmal abgesehen.

Tapestry ist eine Wette auf eine Feed-verdrahtete Zukunft; ein Gegenentwurf zu geschlossenen Plattformen. Es ist jedoch keine einseitige Wette: Eine solche Zukunft benötigt Apps wie Tapestry, die diese dezentralen Netzwerke dann auch zusammenbringt.


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