Google Chromecast mit Google TV im Test

Der Google Chromecast mit Google TV kann trotz guter Ansätze nicht vollends überzeugen. Wir haben die Stärken und Schwächen des Sticks getestet.

Jan 26, 2025 - 16:05
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Google Chromecast mit Google TV im Test

Der Google Chromecast mit Google TV kann trotz guter Ansätze nicht vollends überzeugen. Wir haben die Stärken und Schwächen des Sticks getestet.

Mit dem Google Chromecast mit Google TV betrat Google 2020 den Markt der Streaming-Player mit eigener Benutzeroberfläche. Bis zu diesem Zeitpunkt dienten Googles Chromecast-Dongles lediglich als Brücke, um Inhalte vom Smartphone oder Tablet auf den Fernseher zu übertragen.

Allerdings kämpft der Streaming-Stick der ersten Generation mit einigen Kinderkrankheiten, wie unser Test zeigt. Vor allem die schon kurze Zeit nach Release nicht mehr zeitgemäße Hardware sorgt für eine recht träge Bedienung. Auch die eigentlich als Googles Paradedisziplin geltende Sprachsuche liefert nicht immer die erhofften Ergebnisse. Und mit einem Preis von aktuell 87 Euro für die 4K-Version ist der Stick auch kein echtes Schnäppchen.

Design & Verarbeitung

Optisch setzt der Google TV Chromecast auf dezente Zurückhaltung. Sein flaches, ovales Gehäuse in mattem Weiß fügt sich unauffällig in die TV-Rückseite ein. Die Verarbeitung ist solide, ohne jedoch besonders hochwertig zu wirken.

Kritik erntet dagegen die mitgelieferte Fernbedienung. Ihre symmetrische Form erschwert die blinde Bedienung, die seitlich angebrachten Lautstärketasten sind gewöhnungsbedürftig. Auch dedizierte Spultasten und eine Pause-Taste sucht man vergebens. Immerhin bietet der Chromecast die Möglichkeit, Fernseher und Soundbar per HDMI-CEC zu steuern.

Ausstattung & Anschlüsse

In puncto Ausstattung bietet der Google Chromecast mit Google TV solide Standardkost: HDMI für die TV-Verbindung, USB-C für die Stromversorgung, WLAN-AC und Bluetooth für die Verbindung mit dem Heimnetzwerk und Zubehör.

Der Stick ist in zwei Versionen erhältlich: eine günstigere HD-Variante und eine 4K-Version. Während die HD-Version Videoauflösungen bis 1080p unterstützt, kann die 4K-Variante Inhalte in Ultra HD (bis 2160p) wiedergeben. Außerdem bietet die 4K-Version Unterstützung für die HDR-Formate HDR10, HDR10+ und Dolby Vision, was bei der HD-Version fehlt.

Highlight ist natürlich die namensgebende Chromecast-Funktion, mit der sich Inhalte drahtlos vom Smartphone oder Tablet auf den TV übertragen lassen. Dank Google Cast klappt das nicht nur mit Android-Geräten, sondern auch mit vielen iOS-Apps. Einziger Wermutstropfen: Ein Steckplatz für Speicherkarten oder USB-Anschlüsse für externe Datenträger fehlen.

Praxistest

Im Praxistest präsentiert sich der Google Chromecast mit Google TV als zweischneidiges Schwert. Positiv fällt die Google-TV-Oberfläche auf, die mit ihrem aufgeräumten, übersichtlichen Layout zu gefallen weiß. Auch die Einrichtung und Chromecast-Übertragung vom Smartphone klappen wie am Schnürchen.

Ernüchternd ist dagegen die Performance. Schon beim Setup macht sich die betagte Hardware mit zähen Reaktionen auf Nutzereingaben bemerkbar. Im direkten Vergleich mit aktuellen Konkurrenzprodukten zieht der Google-Stick klar den Kürzeren. Auch individuelle Nutzerprofile sucht man vergebens.

Am meisten enttäuscht ausgerechnet die Google-Suche. Hier leistet sich der Chromecast erstaunlich viele Patzer, versteht Sprachbefehle falsch oder liefert irrelevante Ergebnisse. Für den Suchmaschinengiganten ein Armutszeugnis.

Preis

Mit aktuell 87 Euro für die 4K-Version ist der Google Chromecast mit Google TV inzwischen teurer geworden. Zwar ist er auch deutlich besser als so mancher Billig-Stick. Angesichts der schwachen Hardware und der fehlenden Features ist er damit aber noch immer kein gutes Angebot. Die Konkurrenz bietet für weniger Geld mehr Leistung und Komfort.

Fazit

Unterm Strich ist der Google Chromecast mit Google TV ein ambitionierter, aber letztlich nur halbgarer Versuch, im Streaming-Stick-Markt Fuß zu fassen. Zwar punktet er mit vorbildlicher Google-Integration und der praktischen Chromecast-Funktion. Doch lahme Hardware, eine enttäuschende Sprachsuche und fehlende Nutzerprofile verhageln den Gesamteindruck. Deshalb hat Google inzwischen auch schon einen Nachfolger auf den Markt gebracht, der in vielen Punkten nachbessert.

Für eingefleischte Google-Fans, die ihr Android-Ökosystem unkompliziert auf den TV bringen wollen, ist der Chromecast gerade noch einen Blick wert. Alle anderen fahren mit einem Fire TV, Apple TV oder dem neuen Google TV Streamer besser.

Trotz der Schwächen hat der Google Chromecast mit Google TV durchaus seine Reize – zumindest für Nutzer, die bereits tief im Google-Ökosystem verwurzelt sind. Die nahtlose Integration von Google-Diensten und die Möglichkeit, Inhalte per Chromecast direkt vom Android-Smartphone auf den TV zu schicken, sind echte Pluspunkte. Auch die aufgeräumte Google-TV-Oberfläche kann gefallen. Mit 87 Euro ist er aktuell auch noch günstiger als der bessere Nachfolger.

  • Chromecast-Übertragung vom Smartphone/Tablet
  • aufgeräumte Google TV Oberfläche
  • kompaktes, unauffälliges Design
  • unterstützt alle wichtigen HDR-Formate
  • gute Integration von Google-Diensten
  • träge Performance wegen schwacher Hardware
  • enttäuschende Spracherkennung
  • umständliche Fernbedienung
  • keine Nutzerprofile
  • Preis-Leistung inzwischen indiskutabel