Starkes Bündnis zur Förderung der Elektromobilität in Spanien
Der spanische Autohersteller Seat-Cupra und Politiker des Landes verpflichten sich, den Wandel hin zu Elektroautos voranzutreiben. Der Beitrag Starkes Bündnis zur Förderung der Elektromobilität in Spanien erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.
Der spanische Autohersteller Seat–Cupra und Politiker des südeuropäischen Landes verpflichten sich, den Wandel hin zu Elektroautos entschiedener und zielgerichteter voranzutreiben: Mit der Unterzeichnung der „Casa Seat Erklärung zur Förderung der Elektromobilität in Spanien“ hat der europaweit zweitgrößte Autoproduzent Spanien einen großen Schritt hin zur Elektromobilität vollzogen. Darin verpflichten sich die VW-Tochter Seat-Cupra, die spanische Regierung, die Regionalregierung Kataloniens, die Valencianische Gemeinschaft sowie die Regierung von Navarra gemeinsam, die Mobilitätswende im Land aktiv und mit mehreren Maßnahmen voranzutreiben.
Die Vereinbarung wurde auf einem Gipfeltreffen in der Casa Seat in Anwesenheit von Wayne Griffiths, Präsident der Seat S.A., Kataloniens Regierungschef Salvador Illa, Jordi Hereu, Spaniens Minister für Industrie und Tourismus, Carlos Mazón, Regionalpräsident von Valencia, und María Chivite, Präsidentin der Autonomen Gemeinschaft Navarra, getroffen, so der Autohersteller in einer aktuellen Mitteilung.
Mit dieser Vereinbarung verpflichten sich Seat-Cupra und die verschiedenen politischen Institutionen, agile und effektive Maßnahmen umzusetzen, um eine schnelle, erfolgreiche und flächendeckende Umstellung auf Elektromobilität zu gewährleisten. Dies soll unter anderem durch das Schaffen von Kaufanreizen durch staatliche Förderung, den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Erneuerung öffentlicher Flotten der verschiedenen Verwaltungen mit Elektroautos und die aktive Kommunikation der Vorteile von Elektromobilität erreicht werden.
„Im März 2021 haben wir versprochen, unser Unternehmen zu elektrifizieren und die E-Mobilität in Spanien voranzutreiben. Seitdem haben wir hart daran gearbeitet, dieses Ziel zu verwirklichen. Der Markt kommt jedoch nicht in Schwung: In diesem Jahr sollten 25 Prozent der in Europa verkauften Fahrzeuge zu 100 Prozent elektrisch sein – wir sind aber erst auf dem halben Weg dorthin. In Spanien sind wir mit etwas mehr als fünf Prozent noch viel weiter davon entfernt, und es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Verbesserung“, sagt Wayne Griffiths, Präsident der Seat S.A., anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Mit dieser Erklärung senden die spanische Regierung und Gemeinden mit Regierungen unterschiedlicher politischer Couleur eine sehr positive Botschaft an das ganze Land und auch an ganz Europa: Nur gemeinsam wird es uns gelingen, Spanien in Zukunft zu einem Vorreiterland für die Mobilität von morgen zu machen.“
Ein Bekenntnis zur Förderung der Elektromobilität
Seat-Cupra und die unterzeichnenden Verwaltungen wollen also Verantwortung übernehmen für den Zeitraum des Übergangs zu Elektromobilität – in Übereinstimmung mit dem europäischen Ziel, bis 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zu verkaufen und bis 2050 ein gänzlich klimaneutraler Kontinent zu werden. Als zweitgrößter Automobilhersteller in Europa und neuntgrößter weltweit hätten Spanien und seine Industrie den Grundstein für das Auto der Zukunft gelegt, so Seat in seiner Mitteilung.
Mit dem Ziel, die Umstellung auf die Elektrifizierung erfolgreich umzusetzen, unterstützt die Seat S.A. die Erklärung. Darin verpflichtet sich das Unternehmen zusammen mit der spanischen Regierung, vertreten durch das Ministerium für Industrie und Tourismus, und den Regierungen von Katalonien, der Valencianischen Gemeinschaft und der Autonomen Gemeinschaft Navarra, an den folgenden Punkten zu arbeiten:
Wirksame Anreize für den Kauf von Elektroautos
Prüfung eines Programms für Kaufanreize von E-Autos unter Berücksichtigung der Zuständigkeiten: Dadurch würden zum Zeitpunkt des Fahrzeugkaufs Beihilfen zur Verfügung stehen, um Elektromobilität für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen, sowie Steuermaßnahmen und ergänzende Programme zur finanziellen Unterstützung auf regionaler Ebene. Außerdem sollen verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Elektroautos in Flotten privater Unternehmen und von Vermietungsunternehmen gefördert werden. Dadurch würde gleichzeitig ein Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos entstehen und der spanische Fahrzeugbestand könnte schneller erneuert werden.
Einsatz von Elektrofahrzeugen in öffentlichen Fuhrparks
Förderung der Fahrzeugflottenerneuerung der verschiedenen öffentlichen Verwaltungen mit Elektrofahrzeugen, um zukunftsfähige Mobilität zu fördern und mit gutem Beispiel voranzugehen.
Proaktive und positive Kommunikation über die Vorteile von Elektroautos
In Zusammenarbeit mit der Branche sollen Kommunikationskampagnen über verschiedene Kanäle und Medien realisiert werden, um über die Vorteile von Elektroautos für eine zukunftsfähige Mobilität zu informieren und auch mit Vorurteilen und Mythen über ihre Nutzung aufzuräumen.
Einrichtung einer Arbeitsgruppe
Eine Arbeitsgruppe aus Katalonien, Navarra, der Valencianischen Gemeinschaft sowie weiteren Verwaltungen und privaten Akteuren soll gegründet werden. Ziel ist es, die genannten Maßnahmen und andere Ideen zur Förderung der Elektrifizierung in Spanien zu entwickeln. Diese sollen auch als Vorbild für andere Regionen dienen.
Die Präsidentin der Regierung von Navarra, María Chivite Navascués, hob die Führungsrolle Navarras bei der Einführung der Elektromobilität hervor und betonte den Wert des Ökosystems der am stärksten industrialisierten autonomen Gemeinschaft Spaniens – insbesondere die von der Regionalregierung bereitgestellten Steuerbeihilfen für den Kauf von Elektroautos und die Installation von Ladestationen.
Chivite hob die historische Investition in das Volkswagen-Werk in Landaben hervor, die eine entscheidende Transformation für das Unternehmen und die Branche sowie für Zulieferer und Unternehmen in der neuen Wertschöpfungskette für E-Autos bedeuten werde. Die Präsidentin der Regierung von Navarra wies auch darauf hin, dass Talent und Humankapital bei diesem Übergang von grundlegender Bedeutung sind, weshalb sie die Bedeutung von Aus- und Weiterbildungen hervorhob, die ebenfalls von der Regierung von Navarra gefördert werden.
„Wir stehen vor einem historischen Wandel der Industrie und der Mobilität“
Der Regionalpräsident von Valencia, Carlos Mazón, unterstrich die Fähigkeit der Valencianischen Gemeinschaft, „die Herausforderung der Dekarbonisierung anzunehmen, bei der Elektroautos eine wesentliche Rolle spielen werden“. Gleichzeitig setze er sich für eine „öffentlich-private Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen“ ein, um den Erfolg des Wandels hin zur Elektromobilität zu gewährleisten. Carlos Mazón betonte das Engagement der Valencianischen Regionalregierung für die Erreichung der „Energieautonomie“ in der Valencianischen Gemeinschaft und die Umwandlung des Gebiets „in einen Referenzraum im Bereich der Elektroautos“. Zu diesem Zweck forderte er unter anderem Anreize für den Kauf von Elektroautos, Steuerbefreiungen und eine spürbare Erhöhung der Anzahl der Ladestationen.
Spaniens Minister für Industrie und Tourismus, Jordi Hereu, betonte: „Wir stehen vor einem historischen Wandel der Industrie und der Mobilität und daher ist eine öffentlich-private Zusammenarbeit notwendiger denn je, um weiterhin auf die Mobilität von morgen hinzuarbeiten.“ In diesem Zusammenhang hob er das Engagement und die Investitionen des Volkswagen-Konzerns, der Seat S.A. und von PowerCo hervor, der Energie- und Batteriesparte von Volkswagen. „Ein Bekenntnis zu Spanien und zu Elektroautos, das wir mit Perte Vec klar und deutlich unterstützen“, fügte er hinzu.
Kataloniens Regierungschef Salvador Illa erklärte: „Katalonien unterstützt diesen Wandel. Wir haben das Engagement, das Talent und die Beteiligung von Unternehmen. Jetzt ist es notwendig, durch öffentlich-private Zusammenarbeit die Kräfte zu bündeln, um die Reindustrialisierung des Automobilsektors in Katalonien und in ganz Spanien effektiv umzusetzen.“
Die Unterzeichnung der „Casa Seat Erklärung zur Förderung der Elektromobilität in Spanien“ soll auch die Rolle der Seat S.A. als führendes Unternehmen und Hauptförderer von Elektroautos in dem südeuropäischen Land stärken. Mit diesem Engagement hofft das Unternehmen, verlorene Zeit aufzuholen und die Umstellung in Spanien nun wieder zu beschleunigen.
„Die Automobilindustrie ist ein strategischer Pfeiler der spanischen Wirtschaft, da sie zehn Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes ausmacht und mehr als zwei Millionen Menschen beschäftigt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Investitionen der Hersteller nachhaltig sind. Wir brauchen dringend Lösungen, und mit diesem Treffen bewegen wir uns in diese Richtung“, sagte Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra.
„Future: Fast Forward“: Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro
Bereits im März 2021 hat sich das Unternehmen verpflichtet, die Elektromobilität in Spanien voranzutreiben, und arbeitet seitdem hart daran, dies zu verwirklichen. Die Seat S.A. investiert zusammen mit dem Volkswagen Konzern, PowerCo und ihren Partnern im Projekt „Future: Fast Forward“ zehn Milliarden Euro, um Spanien zu einem Zentrum für Elektromobilität in Europa zu machen.
Diese Initiative garantiere die Produktion von vier Modellen urbaner Elektroautos in den Werken Martorell und Landaben ab 2026. Für ihre Herstellung werden im spanischen Sagunto produzierte Batterien verwendet, und die Herstellung von mehr als 70 Prozent der Komponenten für die Fahrzeuge werden an mehr als 100 Zulieferer in Spanien vergeben.
Das Projekt „Future: Fast Forward“ habe direkte Auswirkungen auf mehr als 145.000 Arbeitsplätze, sichere bestehende Stellen und schaffe neue Jobs in Katalonien, Navarra, der Valencianischen Gemeinschaft sowie in acht weiteren autonomen Regionen, wie Seat mitteilt. Dies sei ein Beispiel dafür, wie Unternehmen aller Branchen und Größen ihre Kräfte bündeln können, um die Elektromobilität zu fördern. Die Seat S.A. möchte ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen und will im ersten Quartal dieses Jahres die Anzahl der Ladestellen an ihren Standorten auf mehr als 250 verdoppeln. Im Laufe des Jahres will das Unternehmen das Ladenetz auf den Parkplätzen rund um sein Werk in Martorell verdreifachen und auf 140 Ladepunkte erweitern.
Quelle: Seat – Pressemitteilung vom 29.01.2025
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