Schietwetter und trotzdem Tagesgeschäft, Dubai-Zutaten und eine Geschichte

Tagesgeschäft | Ich gleite aus dem Arbeitsalltag heraus in meine Weihnachtspause. Es ist immer noch Dies und Das zu tun, Rechnungen schreiben, E-Mails beantworten, eine letzte Dokumentation verfassen, aber ohne Termindruck. Das ist sehr angenehm. In dieser Woche habe ich mich vergleichweise viel mit meiner Bürgermeisterkandidatur befasst. Wir haben Social Media aufpoliert und SharePics erstellt, und […] The post Schietwetter und trotzdem Tagesgeschäft, Dubai-Zutaten und eine Geschichte first appeared on Draußen nur Kännchen.

Jan 26, 2025 - 14:42
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Schietwetter und trotzdem Tagesgeschäft, Dubai-Zutaten und eine Geschichte

Tagesgeschäft | Ich gleite aus dem Arbeitsalltag heraus in meine Weihnachtspause. Es ist immer noch Dies und Das zu tun, Rechnungen schreiben, E-Mails beantworten, eine letzte Dokumentation verfassen, aber ohne Termindruck. Das ist sehr angenehm.

In dieser Woche habe ich mich vergleichweise viel mit meiner Bürgermeisterkandidatur befasst. Wir haben Social Media aufpoliert und SharePics erstellt, und ich habe gelernt, mit Canva umzugehen.

Falls Sie mich in meiner Bürgermeisterkandidatur unterstützen möchten, gibt es jetzt einen Paypal-Link, der das unkompliziert ermöglicht. Der Wahlkampf erfordert viel persönlichen Einsatz, ehrenamtliches Engagement von Leuten aus der Stadt – und auch Geld. Ich freue mich über jede Spende, die mich unterstützt. Ich setze sie für meinen Webauftritt ein, für Grafikleistungen (Plakate, Flyer, Share Pics für Social Media, Aufbereitung von Grafiken etc.), für den Kauf von Give Aways und für Unterstützung beim Betreiben von Instagram und Linked.In – und demnächst auch TikTok. Denn dorthin werde ich auch gehen, um dem blauen Ortsverband nicht das Feld zu überlassen.

Die Spende können Sie von der Steuer absetzen, denn sie geht nicht an mich direkt, sondern an eine der beiden Parteien, die mich unterstützen – genauer an den Ortsverband der Grünen in Haltern am See. Man muss zur Abwicklung seine Adresse angeben. Der Grund ist: Die Grünen haben es sich zur Pflicht gemacht haben, alle politischen Spender:innen im Zweifel transparent machen zu können.

Gestern war ich noch einmal in der Innenstadt unterwegs und habe Weihnachtsgrüße verteilt – bei fürchterlichem Wetter. Wir waren hinterher alle ganz durchgefroren.

Drei Frauen und ein Mann stehen in der Innenstadt von Haltern am See und halten Schoko-Weihnachtsmänner in die Kamera. Es regnet in Strömen.

Trotz des Wetters hat es sich gelohnt: Wir sind mehr als 300 Schokoweihnachtsmänner losgeworden, und es gab sogar einige Gespräche – obwohl die Umstände nicht dazu angetan waren, lange stehenzubleiben und zu plaudern.


Herausforderung | Zu Hause wartet das hier auf mich:

Zutaten für Dubai-Schokolade auf einem Küchentisch: Kadayafi, Pistaziencreme, Tahin und Schokolade

Die Kinder möchten unbedingt Dubai-Schokolade selbst machen. Als ich in Dortmund bei meiner Zahnärztin war, fuhr ich in den türkischen Supermarkt in meiner alten Hood (ein toller Supermarkt!) und kaufte die Zutaten. Der geschäftstüchtige Betreiber hatte alles, was man braucht, schon in einem Regal drappiert, sehr serviceorientiert.

Ich werde von dem Ergebnis berichten.


Leser:innenfrage | Eine Frage aus der unverbindlichen Themen-Vorschlagsliste: „Wie kommen Sie zu der Ehre, im ‚Abspann‘ eines Buches von Saša Stanišić erwähnt zu werden?“

Dazu muss ich etwas ausholen, ungefähr 46 Jahre. Alles begann damit, dass ich 1978 in eine weitläufige Sauerländer Familie hineingeboren wurde. Meine Großmutter war das jüngste von neun Geschwistern. Als sie 1912 auf die Welt kam, war sie bereits Tante: Ihre älteste Schwester, die noch im 19. Jahrhundert geboren war, war schon Mutter. Die Generationen gehen bei uns also etwas durcheinander, und als ich jung war und die Alten alle noch lebten, habe ich angesichts der Fülle an Großtanten, Großcousins und -cousinen ständig den Überblick verloren. Inzwischen hat es sich ausgedünnt – aus demografischen Gründen, aber auch, weil die Verwandtschaft dann doch zu weitläufig ist und man den Kontakt verliert.

Was ist nun der Bogen zu Herrn Stanišić? In meiner Verwandtschaft erzählt man sich viele Geschichten. Jedesmal, wenn ich ins Sauerland komme, gibt es eine neue – oder eine alte, die sich neu erzählen lässt. Manche Geschichten sind nämlich wirklich gut, zum Beispiel die von dem Onkel, den man vor vielen Jahrzehnten auf der Rückbank eines Opel Astra heim transportierte. Man musste ihn mit einem Seil festzurren, denn er war tot. Aber diese Angelegenheit soll jetzt hier nicht Thema sein.

Ich lernte in meiner Kindheit einige der Großtanten kennen: alte, teils voluminöse Damen in Röcken und Wollmänteln, die sich ihre Haare mit Wasserwelle legen ließen und, wenn sie daheim waren, geblümte Hauskittel trugen. Meine zahlreichen Großonkel waren bis auf einen bereits verstorben: entweder an Krieg oder an Herzkreislauf. Deshalb gingen die Tanten regelmäßig auf den Friedhof; es war eine gesellige Sache.

Ich weiß nicht, wer die Sache aufbrachte, aber es war allgemein bekannt, dass es einen Unterschied macht, wie herum die Tanten auf dem Friedhof die Gießkanne trugen. Wer die Kanne mit dem Ausguss nach vorne trug, war wieder bereit für eine neue Liebe. Wer den Ausguss nach hinten trug, war noch in Trauer. So verständigte man sich mit potentiellen Interessenten, die hoffnungsvoll auf den Friedhofsbänken entlang des Weges saßen und auf Gelegenheiten warteten. Ich bloggte einmal darüber, es ist nun vierzehn Jahre her.

Vor etwas mehr als einem Jahr rief mich eine Journalistin an, die für Saša Stanišić recherchierte. Sie sagte, sie melde sich, weil ich mich offenbar mit Gießkannen auskenne, vor allem mit solchen, die von Witwen getragen werden. Ich bejahte nicht, aber verneinte auch nicht. Ich sagte, mein Wissen beschränke sich auf die Erzählungen an den Kaffeetafeln meiner Großmutter. Sie fragte, ob ich ganz genau sagen könne, wie der Ausguss getragen werden müsse, das sei wichtig für eine Buchrecherche. Ich sagte, dass ich mir nicht sicher sei, dass ich aber meinerseits recherchieren könne.

Ich rief meine Tante im Sauerland an, die mit dem Gießkannencode vertraut war. In Anbetracht der Notwendigkeit einer quasi gerichtsfesten Aussage, wurde sie unsicher und wollte sich nicht zu 100 Prozent festlegen, welche Richtung was bedeutet. Sie benannte eine Freundin meines Vater, die sich besser auskenne. Ich kontaktierte die Freundin meines Vaters, die einerseits erstaunt über meine seltsame Frage war, andererseits aber genau wusste, was welche Richtung bedeutet. Ich gab dieses Wissens an die Journalistin weiter, die sich vielmals bedankte und sagte, sie werde Belegexemplare schicken.

So erhielt ich einige Monate später drei Belegexemplare des Buches Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne. Zwei davon gab ich an Tante und Vaterfreundin weiter, eines behielt ich.

Das ist die Geschichte, warum ich im Abspann des Buches erwähnt werde.


Und sonst | Habemus Weihnachtsbaum.


Gesehen | Noch immer etwas malade, schaute ich viel eine vierteilige Dokureihe über Grönland. Wie unterschiedlich man doch leben kann auf dieser Erde – und wie einsam.

Gelesen | Journalistin Ann-Kathrin Büüsker über Flüssiggas, Energiekonzerte und Politik.


Schweine |  Keine besonderen Vorkommnisse.

Drei Meerschweine um eine Futterreuse herum: Eins liegt im Stroh und zerfließt wie ein Cmambert, eins guckt verpennt in die Kamera, der Dicke drängt sich gerade vor.
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