Laut Psychologie-Professor: Welche psychischen Manipulationen Menschen einander am häufigsten antun
Der Mensch ist ein soziales Wesen, er braucht andere Menschen, um glücklich und gesund zu sein. Gleichzeitig tun wir Menschen einander oft grausame Dinge an, zum Beispiel diese Formen der Manipulation.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, er braucht andere Menschen, um glücklich und gesund zu sein. Gleichzeitig tun wir Menschen einander oft grausame Dinge an, zum Beispiel diese Formen der Manipulation.
Es lässt sich nicht vermeiden: Wir Menschen tun manchmal anderen Menschen weh. Und auch wir werden hin und wieder verletzt. So schmerzhaft das auch sein mag, verletzte Gefühle gehören zum Leben und vor allem zu Beziehungen. Aber manchmal gehen solche Verletzungen einen Schritt weiter, denn einige Menschen nutzen psychologische Tricks, um ihr Umfeld zu manipulieren. Dahinter steckt meist ein starker Wunsch nach Kontrolle. Der Psychologe Dr. Kevin Bennett erklärt auf "Psychology Today", welche dieser Formen von Manipulation die häufigsten – und schlimmsten – sind.
Psychische Manipulation: Diese 5 Unarten tun Menschen einander an
1. Gaslighting
"Stell dir vor, dass jemand dich langsam und sehr methodisch davon überzeugt, dass deine Erinnerungen nicht stimmen, dass deine Gefühle nicht valide sind und dass du die Realität falsch wahrnimmst", erklärt Dr. Bennett. "Das ist Gaslighting." Dieser Begriff beschreibt die psychologische Manipulation, bei der eine Person systematisch Zweifel bei ihrem Gegenüber sät und dafür sorgt, dass es seine eigene Wahrnehmung, Erinnerung bis hin zur psychischen Gesundheit anzweifelt.
2. Love-Bombing
Auch Love-Bombing ist eine Form der Manipulation. Dabei überschüttet ein Mensch, vor allem zu Beginn einer Beziehung, einen anderen geradezu mit Liebe – beziehungsweise mit Dingen, die er für Liebe hält: Aufmerksamkeit, Zuneigung und Lob. Hunderte Liebesnachrichten am Tag sind in einem solchen Fall keine Seltenheit. Das Ziel des Love-Bombings: Kontrolle. "Wenn eine Person erst einmal im Bann dieses Dopaminrausches ist, zieht das Gegenüber sich langsam zurück, und die gelovebombte Person sehnt sich nach der Zuneigung, die ihr nun plötzlich entzogen wird", beschreibt der Psychologie-Professor das Phänomen.
3. Emotionale Erpressung durch Schuldgefühle
Schuldig fühlen wir uns alle hin und wieder, wenn wir einen Fehler gemacht oder einen Menschen verletzt haben. Wenn wir einer anderen Person allerdings bewusst Schuldgefühle einreden, gehört das zu den manipulativen Techniken. "Das Ganze wird zu emotionaler Erpressung, wenn jemand Schuld nutzt, um eine andere Person dazu zu bringen, das zu tun, was man selbst möchte." Vor allem dann, wenn man diese Person für das eigene Glück verantwortlich macht – oder häufig: das Unglück. Dabei fallen laut Dr. Bennett Sätze wie "Nach allem, was ich für dich getan habe …" oder "Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du …".
4. Triangulierung
Ein weiterer psychologischer Trick, den viele Menschen nutzen, um andere zu manipulieren, ist die sogenannte Triangulierung. Dabei bringt eine Person eine dritte Partei in einen Konflikt oder in eine Beziehung, um die Oberhand zu gewinnen. Das kann durch Eifersucht sein oder einfach als Machtdemonstration, um eine weitere Person auf die eigene Seite zu ziehen. "Triangulierung ist bei Narzisst:innen und sogenannten High-Conflict-Personen eine beliebte Taktik", erklärt der Experte dazu. "So destabilisieren sie Beziehungen und lassen ihr Gegenüber zweifeln."
5. Toxisches Schweigen
Jemanden mit Schweigen zu bestrafen, kann eine schlimme psychologische Folter sein. "Toxisches Schweigen mag wie eine kindische Reaktion auf einen Konflikt wirken", so Dr. Bennett. "Aber in Wahrheit ist es eine grausame psychologische Waffe." Indem die manipulierende Person sich weigert, mit ihrem Gegenüber zu kommunizieren, "bestraft" sie es und hält Aufmerksamkeit und Zuneigung zurück, bis es tut, was sie möchte. Laut dem Psychologen funktioniert toxisches Schweigen deshalb so gut, weil es unser Bedürfnis nach Verbindung und sozialer Zugehörigkeit ausnutzt.