In-Ear-Kopfhörer Nothing Ear 3 (a) im Test
Der Nothing Ear 3 (a) ist eine abgespeckte und damit auch günstigere Variante des sehr gelungenen Nothing Ear 3. Wir testen, wie stark die Abstriche ausfallen – und für wen sich die In-Ear-Kopfhörer besonders eignen.
Der Nothing Ear 3 (a) ist eine abgespeckte und damit auch günstigere Variante des sehr gelungenen Nothing Ear 3. Wir testen, wie stark die Abstriche ausfallen – und für wen sich die In-Ear-Kopfhörer besonders eignen.
Das neueste Flagship-Modell, der Nothing Ear 3, hat in unserem Test eine richtig gute Figur gemacht. Nun wollen wir uns den rund 50 Euro günstigeren kleinen Bruder genauer anschauen: Der Nothing Ear 3 (a) zielt auf den hart umkämpften Markt knapp unter der magischen 100-Euro-Grenze ab. Das Konzept: Mit einigen Abstrichen im Vergleich zum Flagship-Modell eine ähnlich gute Performance bieten. Auf welche Features genau verzichtet wird und ob das Preis-Leistungs-Verhältnis am Ende noch stimmt (oder gar besser ausfällt), klären wir hier im Test.
Design und Tragekomfort
Die beiden Ohrhörer des Nothing Ear 3 (a) sind designtechnisch identisch zum Flagship-Modell und nach IP54 gut vor Staub und Wasser geschützt. Klare Unterschiede gibt es erst beim Ladecase auszumachen, das beim Ear 3 (a) noch etwas kompakter ausfällt, dafür aber nur die weitaus anfälligere IPX2-Zertifizierung innehat (im Vergleich zur IP55-Schutzklasse beim Topmodell).
Der Nothing-typische Transparenz-Look mit durchsichtigem Kunststoff wird auch beim günstigen Modell geboten und schaut einfach nur cool und ikonisch aus. Ein echter Hingucker – mit starken Airpods-Pro-Vibes! Neben Schwarz und Weiß gibt es nur hier noch eine Farbvariante in Gelb zu bekommen. Beim Tragekomfort gibt es durch die angenehme Ergonomie erwartungsgemäß nichts zu beanstanden. Die In-Ears liegen mit 4,8 Gramm noch angenehm leicht in den Ohren und lassen sich über drei Ohreinsätze in unterschiedlichen Größen noch gut anpassen. Auch hier hätten wir uns gerne für den möglichst perfekten Fit noch mindestens ein weiteres Größen-Paar gewünscht, kommen in unserem Fall aber mit den drei gebotenen Varianten gut zurecht.
Bedienung und App
Erwartungsgemäß geht die erste Einrichtung und das Koppeln des Nothing Ear 3 (a) genauso gut von der Hand wie beim Flagship-Modell. Die App erledigt alles Notwendige, nachdem die Earbuds erkannt wurden und führt dann noch fix durch ein kleines Bedien-Tutorial. Die Bedienungsmöglichkeiten direkt an den Ohrhörern fallen sehr reduziert, aber dafür schnell eingängig und praktisch aus und können in der App noch ein wenig angepasst werden. Dazu kommen ANC-Steuerung, eine Bass-Boost-Option in fünf Intensitäts-Stufen und ein sehr simpler Equalizer mit vier Presets (Balance, mehr Bass, mehr Höhen und Stimme).
Der Profi-Modus des Equalizers mit acht Bändern, ein Hörtest-Feature und die Möglichkeit, mehr als ein EQ-Profil zu speichern, wurden indes gestrichen – das gibt’s nur beim Flagship-Modell.
Features
Bei den Features gibt es ebenfalls einen Abstrich: Der Nothing Ear 3 (a) bietet keinen LHDC-5.0-Codec, ist mit SBC, AAC und dem High-Res-Codec LDAC aber immer noch sehr gut aufgestellt. Dazu gibt's zeitgemäßes Bluetooth 5.3, Bluetooth Multipoint, eine Trage-Erkennung, ein Passform-Check und einen Low-Lag-Modus – bis auf das eine Detail also identisch zur Flagship-Variante.
Akku
Eine Aufwertung gibt es hingegen bei der Akku-Performance zu benennen: Der Nothing Ear 3 (a) bietet mit 5,5 Stunden Laufzeit bei eingeschaltetem ANC – und insgesamt 24,5 Stunden über das Ladecase – die etwas bessere Ausdauer als der teurere Bruder. Insgesamt sind (ohne ANC) bis zu 42,5 Stunden drin. Alles in allem sind das ordentliche Werte für ein In-Ear-Modell. Auch Fast Charging ist an Bord: Nach etwa 10 Minuten Ladezeit ist der Akku wieder für bis zu 10 Stunden Musikwiedergabe fit. Schade: Wireless Charging, wie es beim Flaggschiff möglich ist, fällt hier (leider) weg.
Klang
Der Nothing Ear 3 (a) hat die gleichen dynamischen 11-mm-Treiber verbaut wie die teurere Variante, spart sich aber die hochwertigere Keramik-Membran ein. Hier muss man schon sehr genau hinhören, um einen Unterschied zu bemerken. Grundsätzlich ist der Sound wirklich gut. Vor allem, wenn der High-Res-Codec zum Einsatz kommt. Das Klangbild bleibt weitgehend gleich: In den Grundeinstellungen ist der Sound angenehm neutral und ausgewogen. Über den rudimentären Equalizer und das Bass-Boost-Feature lässt sich daran auf Wunsch noch etwas feilen, allerdings nicht so detailliert wie beim teureren Modell. Den Bass-Verstärker in fünf Stufen werden Fans von fetten Beats sicherlich besonders stark feiern. Allzu übertreiben sollte man es mit der Intensität allerdings nicht, weil es – je nach Song – hier auch schnell mal überlagernd wirken kann.
ANC
Die ANC-Performance des a-Modells ist identisch zum Nothing Ear 3. Zwar nicht auf Topniveau, wie etwa bei Apples AirPods Pro (Testbericht), aber nahe dran. Die Earbuds schirmen bereits grundsätzlich gut ab. Das Gerede und Geklimper in einem belebten Café, also quasi die ANC-Testkür, rücken deutlich weiter in die Ferne und sind schon ohne laufende Musik kaum noch wahrzunehmen.
Das Noise Cancelling kann in drei Intensitäts-Stufen geregelt werden – oder adaptiv. Dabei fällt auf: Je höher die Unterdrückung, desto mehr Grundrauschen. Im Aware-Modus, der an sich überzeugt, ist der Rausch-Effekt am stärksten – und da auch tatsächlich auf Dauer etwas nervig. Dazu brummt die eigene Stimme beim Sprechen ein Ticken zu stark in den Ohren. Den Transparenz-Modus bekommen andere schon viel besser hin, wie etwa die Bose QC Earbuds 2 (Testbericht).
Preis
Mit einer UVP von 99 Euro positioniert sich der Nothing Ear 3 (a) im gehobenen Einstiegs-Segment. Zum Testzeitpunkt ist er in allen drei Farb-Varianten etwa bei Amazon bereits für 79 Euro zu haben.
Fazit
Der Nothing Ear 3 (a) ist ein grundsolider und durchweg überzeugender In-Ear-Kopfhörer, der für seinen Preis in allen wichtigen Kriterien wirklich gute Qualität bietet – und dabei auch noch richtig schick ausschaut. Genau wie beim Nothing Ear 3, verpasst das a-Modell dabei nur knapp sein Überflieger-Potential. Der Rotstift bei Wireless Charging, LHDC-Codec, Keramik-Membran, App-Umfang und auch beim Ladecase geht für die 50 Euro Preisreduzierung in Ordnung. Doch Hand aufs Herz: Mit Blick auf die äußerst starke Konkurrenz im Segment bis 100 Euro ist es wichtig, zu klotzen statt zu kleckern, um aus der Masse herauszustechen. Gerade die gestrichenen App-Features zur Klang-Personalisierung hätte man da doch ganz einfach noch drin lassen können – oder zumindest teilweise.
Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau. Grundsätzlich machen preisbewusste Käufer mit dem Nothing Ear 3 (a) nichts falsch. Sie bekommen voll alltagstaugliche In-Ears, die sich keinen echten Schnitzer leisten. Wer auf die gestrichenen Features hingegen nicht verzichten mag und sich vor allem mehr Sound-Personalisierung wünscht, greift zum teureren Nothing Ear 3.
Sternbewertung: 4,5
Pro und Contra:
+ gute Klang- und ANC-Performance
+ Tragekomfort
+ einzigartiges Design
+ Bluetooth Multipoint
+ High-Res-Codec
- eingeschränkte App-Funktionen
Der Nothing Ear 3 (a) ist ein grundsolider und durchweg überzeugender In-Ear-Kopfhörer, der für seinen Preis in allen wichtigen Kriterien wirklich gute Qualität bietet – und dabei auch noch richtig schick ausschaut. Genau wie beim Nothing Ear 3, verpasst das a-Modell dabei nur knapp sein Überflieger-Potential.
Mit einer UVP von 99 Euro positioniert sich der Nothing Ear 3 (a) im gehobenen Einstiegs-Segment. Zum Testzeitpunkt ist er in allen drei Farb-Varianten etwa bei Amazon bereits für 79 Euro zu haben.
- gute Klang- und ANC-Performance
- Tragekomfort
- einzigartiges Design
- Bluetooth Multipoint
- High-Res-Codec
- eingeschränkte App-Funktionen