Gonna be a long Monday

Gonna be a long Monday, sang ich am sehr frühen Montagmorgen leise unter der Dusche, denn Du sollst Deinen John Prine ehren und situativ korrekt anbringen, wo immer es geht. “Gonna be a long Monday Stuck like the tick of a clock That’s come unwound – again.” „Der Regen beginnt in 25 Minuten“, sagte die... Der Beitrag Gonna be a long Monday erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Jan 28, 2025 - 22:57
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Gonna be a long Monday

Gonna be a long Monday, sang ich am sehr frühen Montagmorgen leise unter der Dusche, denn Du sollst Deinen John Prine ehren und situativ korrekt anbringen, wo immer es geht.

“Gonna be a long Monday

Stuck like the tick of a clock

That’s come unwound – again.”

„Der Regen beginnt in 25 Minuten“, sagte die Wetter-App bei meinem ersten Blick darauf. Eine Botschaft, nach der man gewohnt hamburgisch eingenordet ist, noch bevor man vom Draußen irgendetwas wahrgenommen hat. Nach 24 Minuten dann die ersten Tropfen auf dem Dach; ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Ich sah aus dem Fenster. Ein Notarztwagen fuhr mit sich drehendem Blaulicht langsam die Straße entlang. An der Kirche vorbei, einmal um den Block und wieder unter meinem Fenster durch, Schrittgeschwindigkeit nur. Das blaue Flackern spiegelte sich in den Pfützen auf der Straße und in den noch dunklen Fenstern. Vermutlich wurde da eine Hausnummer gesucht, der Mensch auf dem Beifahrersitz hatte die Scheibe heruntergefahren und sich hinausgelehnt, sah sich um. Immerhin kommen die nicht wegen mir, dachte ich, um auch diesen Tag mit einem gekonnt eingefädelten Immerhin zu beginnen. Man muss sich psychologisch hier und da zu helfen wissen.

Kalendarisch und meteorologisch verortet, so sicherte ich meine Rahmenbedingungen ab und begab mich in weitere Gewissheiten. Danach erst die Nachrichtenseiten, danach erst das ganze Elend. Dann das Home-Office, die aufgewärmten Arbeitsreste der letzten Woche. Wobei es sich mit dem Aufwärmen von Arbeit nicht wie beim Gulasch verhält, es ist keine zuverlässige Steigerung des Genusses zu erwarten.

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Gesehen: Eine arte-Doku über die Katharina Blum von Heinrich Böll: „Das Erbe einer Erzählung.“ Auch dann interessant, wenn einem die Erzählung damals im Deutschunterricht gründlich versaut worden ist.

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Die Kaltmamsell erklärt uns noch einmal das mit der VG Wort und den Blogs.

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Und zweimal gab es gerade Interviews mit Christian Drosten, die Älteren erinnern sich, einmal in der taz zum Lesen und einmal zum Hören im Radio. Es fühlt sich an, als sei es enorm lange her, dass die in diesen Interviews behandelten Themen noch an der Tagesordnung in allen Medien waren, dass wir alle über wenig anderes sprachen und schrieben. Auch nach mittlerweile fünf Jahren bleibt es dabei, dass der Pandemiebeginn damals nicht nur meinem, sondern vermutlich unserem Zeitgefühl einen schweren und wohl irreparablen Schaden zugefügt hat. Seitdem ist und war alles irgendwann, genauere Einschätzungen sind schwierig.

Und damit ab in den Tunnel der Restwoche. Und die hört auch irgendwann auf.

Die U-Bahn-Röhre des U2-Tunnels im Hauptbahnhof

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