Einfacher geht’s nicht: Zahnseide senkt Schlaganfall- und Herzrisiken um 12 bis 45 %

Dass Mundhygiene nicht allein für die Zähne, sondern für die Gesamtgesundheit wichtig ist, haben die meisten Menschen sicher schon begriffen. Wie groß allerdings die Rolle der Zahnseide dabei ist, wird bis dato offensichtlich noch unterschätzt. Eine bislang unveröffentlichte Studie sorgt nun für Aufsehen, denn sie stellt fest, dass sich das Schlaganfallrisiko wohl um bis zu …

Feb 2, 2025 - 07:11
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Einfacher geht’s nicht: Zahnseide senkt Schlaganfall- und Herzrisiken um 12 bis 45 %

Dass Mundhygiene nicht allein für die Zähne, sondern für die Gesamtgesundheit wichtig ist, haben die meisten Menschen sicher schon begriffen. Wie groß allerdings die Rolle der Zahnseide dabei ist, wird bis dato offensichtlich noch unterschätzt. Eine bislang unveröffentlichte Studie sorgt nun für Aufsehen, denn sie stellt fest, dass sich das Schlaganfallrisiko wohl um bis zu 45 Prozent durch Zahnseidennutzung senken lässt. Das Verrückte dabei: Zähneputzen und Zahnarztbesuche spielen längst keine so große Rolle.

Zahnseide kann dein Leben retten

Entzündungen setzen sich in den Zwischenräumen fest

Zahnseide ist billig zu haben – und leicht zu nutzen. Die regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume kostet nur wenig Zeit und sie bewirkt sehr viel. Wer es schon probiert hat, weiß allzu gut, wie viele Speisereste zwischen den Zähnen hängenbleiben und dort mit der Zeit für Zahn- und Zahnfleischschäden sorgen. Im Gegensatz dazu bekommen es Zahnseidenverweigerer meistens gar nicht mit, wie sich über Jahre hinweg Entzündungen festbeißen, denn der Körper »gewöhnt« sich daran und sendet kaum noch Schmerzsignale.

Karies und Parodontitis mit Zahnseide signifikant seltener

Die aktuellen Studienergebnisse aus den USA sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache: Wissenschaftler der University of South Carolina verfolgten die Zahnpflege von mehr als 6.000 Probanden über 25 Jahre hinweg. Die Personen im Durchschnittsalter von 62 Jahren erhielten regelmäßig Fragebögen. Dabei achteten die Forscher darauf, auch andere Faktoren zu erfassen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen, zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck. 65 Prozent der Teilnehmer nutzten mindestens einmal pro Woche Inderdentalbürsten (also Bürsten für die Zahnzwischenräume) und Zahnseide für ihre Mundhygiene. Karies und Parodontitis traten bei ihnen signifikant seltener auf als bei den Probanden, die ihre Zähne und die Zunge allein mit der Zahnbürste putzten und einmal pro Jahr den Zahnarzt aufsuchten.

45 Prozent weniger Schlaganfälle durch Gerinnsel aus dem Herzen

Über ein Vierteljahrhundert hinweg erlitten 434 Teilnehmer einen Schlaganfall. Dabei zeigte sich, dass die Zahnseidennutzer zu 20 Prozent weniger von einem Schlaganfall betroffen waren, dem ein verstopftes oder verengtes Blutgefäß zugrunde liegt. Bei Schlaganfällen, die durch ein vom Herzen ins Gehirn gespültes Gerinnsel entstehen, lag die Risikoreduktion sogar um die 45 Prozent. Ein Vorhofflimmern des Herzens trat in der Zahnseidengruppe immer noch um 12 Prozent seltener auf. Diese Form der Herzrhythmusstörung kann zu Herzversagen und Schlaganfällen führen.

Zahnseide in die tägliche Hygiene zu integrieren, kostet kaum Zeit und nur wenig Geld. Wer sich diese Pflege bis jetzt noch nicht gönnt, hat nun allen Grund, sich umzuentscheiden.

Quelle: science.orf.at