ZDF deckt auf, wie gefährlich Roblox für die Schwächsten ist
Kinder sind auf der beliebten Gaming-Plattform Roblox nicht ausreichend vor sexuellen Übergriffen geschützt. Das zeigt ein alarmierender Selbstversuch von ZDF-Reportern, die sich als Minderjährige ausgaben und umgehend mit sexuellen Botschaften konfrontiert wurden. Die Plattform, die täglich von rund 90 Millionen Usern genutzt wird, macht es Cybergroomern anscheinend erschreckend leicht, mit jungen Nutzern in Kontakt zu treten.
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Kinder sind auf der beliebten Gaming-Plattform Roblox nicht ausreichend vor sexuellen Übergriffen geschützt. Das zeigt ein alarmierender Selbstversuch von ZDF-Reportern, die sich als Minderjährige ausgaben und umgehend mit sexuellen Botschaften konfrontiert wurden. Die Plattform, die täglich von rund 90 Millionen Usern genutzt wird, macht es Cybergroomern anscheinend erschreckend leicht, mit jungen Nutzern in Kontakt zu treten.
So einfach kommen Täter in Roblox an Kinder heran
Roblox ermöglicht es Nutzern, eigene Spiele zu erstellen und zu teilen und mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten. Was als kreative Spiele-Plattform für Kinder gedacht ist, hat aber eine gefährliche Schattenseite: Denn genau diese Offenheit macht die Plattform auch für Cybergroomer attraktiv.
Die Reporter Sebastian Tyzak und Martin Dietrich zeigen in der ZDF-Reportage „Roblox – Kinderspiel für Cybergroomer?“ (beim ZDF anschauen), wie schnell und unkompliziert potenzielle Täter Kontakt zu Minderjährigen aufnehmen können – trotz angeblicher Sicherheitsvorkehrungen. Anschließend setzen sie ihre Opfer oftmals unter Druck oder versprechen ihnen die Ingame-Währung Robux, um von ihnen anzügliche Fotos oder Videos zu erhalten.
Die Reportage zeigt zudem, dass es sich hierbei nicht um einen provozierten Einzelfall handelt. Im Interview erwähnen diverse Kinder, dass sie bereits ähnliche Erfahrungen im Netz gemacht haben. Sie werden von den Tätern in Roblox angeschrieben, die mit ihnen im Anschluss auf Discord weiterchatten wollen – wahrscheinlich um keinen Bann auf Roblox zu riskieren.Zur ZDF-Reportage „Roblox – Kinderspiel für Cybergroomer?“
Auch Experten schlagen Alarm
Medienpädagoge Dejan Simonović bestätigt die Brisanz der Situation: „Alle haben schon mal irgendwas Seltsames auf Roblox erlebt.“ Besonders problematisch: Roblox wirbt damit, eine sichere Umgebung für Kinder zu sein. Die Realität sieht jedoch anders aus – die Kontrollmechanismen der Plattform weisen erhebliche Lücken auf.
Und dabei geht es nicht nur um das Cybergrooming von Minderjährigen. Auf Roblox finden sich auch immer wieder sogenannte „Spielerfahrungen“, die darauf abzielen, sexuelle Handlungen mit den Spielfiguren nachzustellen. Auch Games oder Gegenstände mit verfassungsfeindlichen Symbolen wie etwa Hakenkreuzen finden sich auf der Plattform – obwohl Roblox selbst dafür offiziell eine Null-Toleranz-Grenze hat.
Die Plattform löscht zwar stetig Inhalte, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, doch gegen die schiere Flut an neuen verbotenen Inhalten kommt sie augenscheinlich einfach nicht an.
Yvonne Leven, Kriminaloberkommissarin LKA Nordrhein-Westfalen, rät den Eltern, auf Warnsignale zu achten:Wenn es zu Geschenken von Fremden kommt, oder wenn halt nach Fotos oder Bildern gefragt wird – oder auch schon alleine der Wechsel von einer Plattform auf die andere – dann sollte man schon hellhörig werden. Yvonne Leven, Kriminaloberkommissarin LKA Nordrhein-Westfalen
Cybergrooming kann zudem über ZEBRA, ein kostenloses Angebot, welches von der Landesanstalt für Medien NRW getragen wird, weitestgehend anonym gemeldet werden.Cybergrooming via ZEBRA meldenLink