Wetterphänomen: Perlmuttwolken: So entsteht das besondere Himmelsleuchten

Sie schimmern am Horizont wie Perlmutt und leuchten dabei in den buntesten Farben: Wer Perlmuttwolken sehen möchte, braucht passende Bedingungen und ein wenig Glück

Jan 27, 2025 - 16:21
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Wetterphänomen: Perlmuttwolken: So entsteht das besondere Himmelsleuchten

Sie schimmern am Horizont wie Perlmutt und leuchten dabei in den buntesten Farben: Wer Perlmuttwolken sehen möchte, braucht passende Bedingungen und ein wenig Glück

Wer im Winter den Blick gen Himmel richtet, kann dort an kalten, klaren Tagen mit etwas Glück ein besonderes Phänomen beobachten: zarte, leuchtende Wolken, die in sanften Pastellfarben fast wie Perlmutt am Horizont schimmern. Es handelt sich dabei um Perlmuttwolken, auch Polare Stratosphärenwolken genannt. 

Wie entstehen Perlmuttwolken?

Die bunten Wolken, die in sanftem Rosa, Blau, Lila und Grün am Himmel schimmern, entstehen in der Stratosphäre, die gerne auch als zweites Stockwerk der Erdatmosphäre bezeichnet wird. Es handelt sich dabei also um die nächsthöhere Luftschicht über der erdnahen Troposphäre. Und dort in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern bilden sich – wenn die Bedingungen günstig sind – Perlmuttwolken.

Perlmuttwolken in bunten Farben
Zu Sonnenauf- oder Sonnenuntergang präsentieren sich Perlmuttwolken in den schönsten Farben. Manchmal auch noch nach Sonnenuntergang
© Geir

Damit dieses eher seltene Phänomen auftritt, sind extrem niedrige Temperaturen von unter minus 78 Grad erforderlich. Denn nur dann können sich in der sonst wolkenlosen Stratosphäre aus kleinen Wassertropfen winzige Eiskristalle bilden. Trifft das Sonnenlicht auf diese Kristalle, wird es gebrochen, und so entsteht das für Perlmuttwolken charakteristische Farbspektrum. Den Beobachtenden zeigt sich dann ein buntes Schimmern am Himmel. 

Wo lassen sich Perlmuttwolken am besten beobachten?

Am besten lässt sich das Phänomen in den kalten Wintermonaten beobachten. Denn um die extrem niedrigen Temperaturen zu erreichen, braucht es einen ungestörten Polarwirbel. Ein Polarwirbel ist ein riesiges Luftdrucksystem, das sich in der Atmosphäre über den Polargebieten der Erde befindet. Besonders gut lassen sich Perlmuttwolken deshalb in der Antarktis beobachten. In der nördlichen Hemisphäre vermischt sich der Polarwirbel oft mit wärmeren Luftmassen, weshalb Perlmuttwolken hier etwas seltener zu sehen sind. Die besten Chancen bieten sich im hohen Norden – in Norwegen, Schweden und Finnland. 

Rosa Perlmuttwolken
Manchmal sind Perlmuttwolken auch einfarbig. Sie leuchten dann orange oder rosa
© Philip

Wann sind Perlmuttwolken am schönsten?

Ihr größtes Farbspektrum zeigen diese einzigartigen Wolken kurz vor Sonnenauf- und Sonnenuntergang, wenn sie das Sonnenlicht ablenken. Sie wirken dann besonders leuchtend und schimmernd. Steht die Sonne bereits etwas unter dem Horizont, färben sie sich einheitlicher – zum Beispiel orange oder rosa. Manchmal lässt sich das Spektakel sogar bis zu zwei Stunden nach Sonnenuntergang noch beobachten, da sich die Wolken in einer so großen Höhe befinden, dass die Sonne sie auch dann noch erreicht.