Tablet Besttab A20 im Test
Für nur 130 Euro bietet das Android-Tablet Besttab A20 überraschend viel: Es unterstützt Streaming in Full-HD und kommt mit Schutzhülle, Tastatur und Eingabestift.
Für nur 130 Euro bietet das Android-Tablet Besttab A20 überraschend viel: Es unterstützt Streaming in Full-HD und kommt mit Schutzhülle, Tastatur und Eingabestift.
Wer ein günstiges Tablet für Entertainment auf der Couch, Online-Shopping oder gelegentliches Beantworten von E-Mails sucht, wird beim Besttab A20 für 130 Euro fündig. Dabei handelt es sich um eine Tochtermarke von Blackview. Dank Widevine Level 1 lassen sich Inhalte von Netflix & Co. in Full-HD-Qualität genießen. Doch hat das Gerät vielleicht einen Haken? Unser Test verrät es.
Design
Das Besttab A20 kommt im für günstige Tablets typischen Format mit 10,1-Zoll-Diagonale. Zum Lieferumfang gehört eine Schutzhülle aus Silikon mit Display-Cover, die auch als Aufsteller dient. Dazu kommen eine Bluetooth-Tastatur mit Akku sowie eine batteriebetriebene Maus und ein passiver Stift sowie ein Ständer. Dazu kommt noch eine Display-Schutzfolie zum Aufkleben.
Das Gehäuse ist aus Metall und sauber verarbeitet, das Gerät riecht auch nicht streng, wie wir es schon bei No-Name-Tablets erlebt haben. Die Abmessungen betragen 299 × 150 × 8,3 mm bei einem relativ niedrigen Gewicht von 412 g.
Display
Das 10,1-Zoll-Display mit IPS-Panel bietet eine Auflösung von 1920 × 1200 Pixeln (Full-HD+). Die Bildqualität überzeugt mit kräftigen Farben und solider Schärfe. Allerdings könnten die Kontraste besser abgestimmt sein – besonders in dunklen Szenen von Videos fällt das auf.
Eine automatische Helligkeitsregelung fehlt, sodass die Helligkeit manuell angepasst werden muss. Mit einer maximalen Leuchtkraft von 450 Nits liegt das Tablet in seiner Preisklasse gut im Rennen. Für den Außeneinsatz reicht das jedoch nicht aus, doch in Innenräumen bleibt der Bildschirm auch bei hoher Helligkeit ablesbar.
Kamera
Wie bei günstigen Tablets üblich, ist die Kamera-Ausstattung insgesamt einfach gehalten. Die Hauptkamera bietet 8 Megapixel, ergänzt durch eine 2-Megapixel-Linse für Tiefenschärfe. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf.
Bei der Fotoqualität kommt Enttäuschung auf – wenig überraschend in dieser Preisklasse. Bilder wirken leicht unscharf, farbarm und haben einen leichten Grauschleier. Auch der Dynamikumfang ist gering. Immerhin sind Videos mit der Hauptkamera in Full-HD möglich, während die Frontkamera nur HD-Auflösung bietet.
Ausstattung
Mit dem Unisoc Tiger T606 kommt ein alter Bekannter zum Einsatz: Der Chip steckt in vielen günstigen Tablets, Smartphones und Outdoor-Handys. Für einfache Unterhaltung reicht die Leistung aus – das belegen auch die 7300 Punkte im PCmark-Benchmark. Das System läuft stabil und vermeidet allzu lange Denkpausen. Bei günstigen Tablets haben wir schon deutlich schlechtere Performance erlebt. Für Casual Games genügt die Leistung, grafikintensive Spiele sind jedoch kaum spielbar.
Erstaunlich großzügig für diese Preisklasse ist die Speicherausstattung: Das Tablet bietet 256 GB internen Speicher, was in diesem Segment selten ist. Falls das nicht ausreicht, lässt sich der Speicher per microSD-Karte erweitern. Dazu kommen 8 GB RAM, die sich virtuell auf bis zu 24 GB erweitern lassen.
Für heimische Netzwerke steht Wi-Fi 5 (802.11ac) zur Verfügung, das ausschließlich das 5-GHz-Band nutzt. Im Vergleich zu Wi-Fi 6 bietet dieser Standard eine geringere Datenübertragungsrate und ist weniger energieeffizient – in dieser Preisklasse jedoch nicht ungewöhnlich. Kabellose Geräte lassen sich über Bluetooth 5.0 verbinden.
Praktisch für Fans kabelgebundener Kopfhörer: Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist vorhanden. Darüber lässt sich auch das integrierte UKW-Radio nutzen. Der Klang des Lautsprechers ist allerdings recht blechern.
Die mitgelieferte Tastatur mit eigenem Akku und USB-C-Anschluss besteht aus einfachem Kunststoff und wirkt nicht besonders hochwertig verarbeitet. Die Verbindung mit dem Tablet erfolgte per Bluetooth und funktionierte im Test auf Anhieb. Zum Tippen kürzerer Texte oder E-Mails ist sie brauchbar, für längere Schreibarbeiten jedoch weniger geeignet.
Weniger Glück hatten wir mit der Bluetooth-Maus, die vom Tablet nicht richtig erkannt wurde. Dafür liegt ein passiver Stift bei, der als Ersatz für die Maus überraschend zuverlässig funktioniert. Ein einfacher Kunststoff-Ständer gehört ebenfalls zum Lieferumfang.
Software
Als Betriebssystem kommt Android 14 zum Einsatz. Die Bedienoberfläche entspricht unverändertem Vanilla-Android – schlank, übersichtlich und ohne störende Bloatware. Der Sicherheits-Patch stammt aus November 2024. Damit ist er zwar nicht mehr aktuell, aber auch nicht gänzlich veraltet. Ob das Tablet regelmäßig Updates erhält, bleibt ungewiss – bei einem No-Name-Gerät ist das erfahrungsgemäß eher unwahrscheinlich.
Dank Widevine Level 1 können Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime Video Inhalte in Full-HD wiedergeben – ein erfreuliches Feature in dieser Preisklasse.
Akku
Der Akku bietet eine Kapazität von 5000 mAh – für ein Tablet kein besonders hoher Wert. Entsprechend liegt die Laufzeit mit 6,5 Stunden im PCmark Battery Test nur im Durchschnitt vergleichbarer Geräte. Für Gelegenheitsnutzer, die das Tablet vorwiegend abends auf der Couch verwenden, reicht eine Akkuladung etwa drei Tage. Danach muss es ans Netzteil, das mit nur 10 Watt lädt. Ein vollständiger Ladevorgang dauert dadurch knapp über drei Stunden.
Preis
Bei Amazon gibt es aktuell das Besttab A20 für 130 Euro statt 200 Euro (UVP) zu haben. Im Ebay-Shop von Blackview bekommt man das Tablet derzeit sogar für 109 Euro.
Fazit
Das Besttab A20 bietet einen umfangreichen Lieferumfang und eine solide Ausstattung zum kleinen Preis. Das 10,1-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung überzeugt mit guter Farbdarstellung, zeigt jedoch Schwächen bei den Kontrasten. Die Leistung reicht für alltägliche Aufgaben, Streaming und einfache Spiele aus. Mit 256 GB internem Speicher und 8 GB RAM (virtuell erweiterbar auf 24 GB) liegt das Tablet in seiner Preisklasse über dem Durchschnitt. Positiv hervorzuheben ist das Widevine-Level-1-Zertifikat, das Full-HD-Streaming bei Netflix ermöglicht.
Schwächen zeigen sich bei der Kameraqualität, der eher durchschnittlichen Akkulaufzeit und der teils unzuverlässigen Peripherie – im Test erkannte das Tablet die Bluetooth-Maus nicht korrekt. Wer ein günstiges Gerät für Unterhaltung, Online-Shopping und E-Mails sucht, erhält mit dem Besttab A20 eine brauchbare, aber nicht fehlerfreie Option.
Das Besttab A20 bietet für den Preis von 130 Euro eine solide Ausstattung und einen großzügigen Lieferumfang. Das 10-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung stellt Farben ansprechend dar. Die Leistung reicht für alltägliche Anwendungen, Streaming und einfache Spiele aus. Mit 256 GB internem Speicher und 8 GB RAM bietet es mehr Kapazität als viele vergleichbare Geräte. Hervorzuheben ist das Widevine-Level-1-Zertifikat, das Full-HD-Streaming bei Netflix ermöglicht – ein Feature, das in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.
- fairer Preis
- Widevine Level 1 für Streaming in Full-HD
- Tastatur, Schutzhülle und Stift (passiv)
- kurze Akkulaufzeit
- keine automatische Helligkeitsanpassung
- Maus wurde nicht vom System erkannt