News: DFB-Pokal, Real Madrid, Alphonso Davies
Der 1. FC Köln bringt Bayer Leverkusen an den Rand einer Niederlage – und scheidet doch aus. Liefern die Wermutstropfen: die News des Tages.
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Leverkusen steht im Halbfinale
Es hatte ein bisschen was von David gegen Goliath: der Zweitligist aus Köln gegen den Titelverteidiger aus Leverkusen, eine der besten Mannschaften der Welt. Allerdings: Zu sehen war von diesen klaren Verhältnissen lange nichts. Einerseits, weil zu Beginn erst mal Nebelfluten durch die Bay-Arena waberten, die aufgrund ihres pyrotechnischen Ursprungs in der TV-Übertragung natürlich wortreich verurteilt wurden – und den Spielverlauf knapp zehn Minuten verzögerten. Und andererseits, weil in genau dieser zehnten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann Damion Downs das überraschende 1:0 für den Effzeh erzielte. Und dann kurz nach Wiederanpfiff sogar noch das Tor zum 2:0 durch Linton Maina auflegte. Köln – oder David, so schien es – hatte den Stein in die Schleuder gespannt. Bis sich Leverkusen darauf besann, dass sie vor noch gar nicht allzu langer Zeit de facto unschlagbar waren. Und es zumindest im Rheinduell scheinbar immer noch sind: Patrik Schick verkürzte in der 60. Minute nach einer fantastischen Wirtz-Vorarbeit, erzielte in der Nachspielzeit den Last-Minute-Ausgleich zur Verlängerung und jubelte mit, als Victor Boniface in der zigten Nachspielzeit des Abends den Sieg markierte.
„Es ist natürlich bitter: Acht Minuten Nachspielzeit ist viel in so einem Spiel“, haderte Dominique Heintz nach Abpfiff. „Das hat uns leider die nächste Runde gekostet. Mit der Leistung, die wir heute erbracht haben, hätten wir es eigentlich verdient gehabt, weiterzukommen.“ Stimmt. Und als wäre die späte Aufholjagd des Gegners für die Kölner nicht schlimm genug, hatte der VAR auch noch den vermeintlichen 3:3-Ausgleich wegen einer knappen Abseitsstellung einkassiert. Und so zerplatzten die Kölner Träume von der ersten Halbfinalteilnahme im DFB-Pokal seit 23 Jahren schließlich in letzter Minute. Was angesichts ihrer Leistung bitter ist, auch dramatisch und ärgerlich. Einzig die Tatsache, dass dem Effzeh seit dem gestrigen Spiel halb Deutschland die Daumen für eine Rückkehr in die erste Liga drücken dürfte, bleibt ein schwacher Trost.
Eskalation im Schiedsrichter-Streit
Real Madrid fühlt sich mal wieder als Opfer einer großen Verschwörung. Weil sich der Unparteiische beim Spiel gegen Espanyol Barcelona am Wochenende die ein oder andere Fehlentscheidung leistete, schrieben die Königlichen jetzt einen vierseitigen Brandbrief an den spanischen Fußballverband. „Jeder Spielraum für menschliches Versagen“ sei vom Schiedsrichter „gesprengt“ worden, heißt es in dem Brief. Und mehr noch: „Was bei diesem Spiel geschah, stellt den Höhepunkt eines völlig diskreditierten Schiedsrichtersystems dar, in dem die Entscheidungen gegen Real Madrid ein Ausmaß an Manipulation und Verfälschung erreicht haben, das nicht länger ignoriert werden kann.“ Die Madrilenen werfen dem Verband also Wettbewerbsverzerrung vor. Dieser kritisierte im Gegenzug „den Ton und die Schwere der Anschuldigungen, die die Ehre der Schiedsrichter infrage stellen“ würden. Und Ligachef Javier Tebas eröffnete prompt das Gegenfeuer: „Real Madrid kann in Sachen korrupte Systeme nur wenige Lektionen erteilen.“ Huiuiui! Der Streit um das Schiedsrichterwesen in Spanien eskaliert also gerade vollends. Wobei die Madrilenen, nachdem sie vergangenes Jahr bereits den Ballon d’Or wegen einer angeblichen Verschwörung boykottierten, inzwischen bedenklich nah am Alu-Hut gebaut zu sein scheinen.
Schon länger wirft Real Madrid auch dem FC Barcelona Schiedsrichterbestechungen vor. Hier geht es zu den Hintergründen.
„München my Throne“
Nachdem der FC Bayern München zuletzt schon den Vertrag mit Manuel Neuer um ein Jahr verlängert hatte, unterschrieb nun auch Alphonso Davies ein neues Arbeitspapier beim Rekordmeister. Was den Bayern-Fans dann auch stilecht mitgeteilt wurde: per Musikvideo. „München my Throne“ heißt der KI-geschriebene Track, in dem Davies rappend verkündet: „I’m still here 2030, München my throne, this city been worthy“. Yeah, Scrrrr (und so weiter). Aber ernsthaft: Dass die Bayern den Vertrag, der im Sommer ausgelaufen wäre, nach zweijährigem Ringen nun doch noch verlängern konnten, ist durchaus bemerkenswert. Immerhin galt ein Wechsel des 24-Jährigen zu Real Madrid zwischenzeitlich als ziemlich ausgemachte Sache. Aber daraus wird nun nichts mehr: „Phonzy spielt bereits seitdem er 18 Jahre alt ist für den FC Bayern und hat den Verein schnell verinnerlicht“, betonte Max Eberl. „Er ist hier groß geworden und er wird weiter mit dem Team wachsen.“ Auch gut. Und seien wir mal ehrlich: Allein für den Ohrwurm hat sich die Verlängerung schon gelohnt.
Für Hip-Hop-Fans: Hier geht’s zum Video.
Rätsel des Tages
Gestern zeigten wir euch an dieser Stelle die Startelf der Frankfurter Eintracht beim Europapokal-Triumph 2022. Was so easy war, dass sogar ich drauf gekommen bin. Deshalb heute ein bisschen schwerer: Welchen Spieler der 1990er-Jahre haben wir euch hier mitgebracht? Wenn ihr die Lösung wisst, meldet euch wie immer unter newsletter@11freunde.de.
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Weil der Ball hierzulande ruht, müsst ihr ins Ausland ausweichen: In der Serie A spielt die Fiorentina gegen Inter Mailand, im belgischen Pokal kommt es zum Halbfinal-Rückspiel zwischen Royal Antwerpen und RSC Anderlecht. Spricht euch nicht an? Dann holt euch die aktuelle Ausgabe von 11FREUNDE am Kiosk und macht euch einen schönen Leseabend.
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