Altkleider: 55 Prozent mehr Textilabfälle in Deutschland als vor zehn Jahren

Zwei Kilogramm Klamotten und andere Textilien haben die Deutschen 2023 pro Kopf entsorgt. Seit dem 1. Januar 2025 dürfen solche Abfälle nicht mehr in den Restmüll geworfen werden.Insgesamt 175.000 Tonnen Altkleider und Textilien haben Privathaushalte in Deutschland 2023 überwiegend von öffentlichen Entsorgern einsammeln lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind das umgerechnet auf die Bevölkerungszahl zwei Kilogramm pro Kopf. Vor zehn Jahren wurden mit 112.700 Tonnen noch deutlich weniger Klamotten und Textilien weggeworfen als heute. Besonders viele Altkleider und andere Textilien entsorgten die Deutschen laut Destatis im Corona-Jahr 2020: 187.000 Tonnen sind bis heute ein Spitzenwert. Textilabfälle: Deutschland im EU-Durchschnitt Mit den rund zwei Kilogramm Textilabfällen pro Kopf lag Deutschland im EU-Durchschnitt. Mehr fiel bei Privatpersonen in Belgien (6 Kilogramm), in den Niederlanden (5 Kilogramm), sowie in Frankreich und Österreich (jeweils 4 Kilogramm) an. Insgesamt entsorgten private EU-Haushalte 2022 910.000 Tonnen Textilien. Auf Deutschland entfielen 148.900 Tonnen, also etwa 16 Prozent der Abfälle.Der Direktversender Shein flutet den Weltmarkt mit billiger Ultrafast Fashion aus China. Unser Test zeigt aber: Manches Kleidungsstück strotzt nur so vor giftigen Chemikalien. Die meisten Produkte fallen durch.Altkleider dürfen nicht mehr in den Restmüll Seit 1. Januar 2025 dürfen Altkleider und gebrauchte Textilien laut einer EU-Richtlinie nicht mehr über den Restmüll gegeben werden. Auch bisher wurden in Deutschland aussortierte Klamotten und Textilien wie Handtücher, Stoffreste und alte Teppiche getrennt vom Restmüll eingesammelt. Der größte Teil dieser getrennt eingesammelten Textilien läuft über Sortieranlagen. Neben den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern sammeln auch gemeinnützige Organisationen und privatwirtschaftliche Unternehmen Klamotten und andere Textilien ein. Altkleider und Textilien, die in der Restmülltonne landen, können nicht separat erfasst werden und sind entsprechend auch kein Teil der Destatis-Statistik. Textil-Exporte ins Ausland Textilien, die nicht auf den Second-Hand-Markt gelangen oder auf anderem Wege im Inland verwertet werden, werden auch ins Ausland exportiert – 2023 waren das rund 452.000 Tonnen Altkleider und andere aussortierte Textilien. Gegenüber 2022 sank die Exportmenge um sechs Prozent. Die wichtigsten Abnehmer waren 2023 die Niederlande (16 Prozent) und Polen (15 Prozent). In die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Belgien wurden jeweils sechs Prozent exportiert. Weiterlesen auf oekotest.de: Studie: Welche Textilfaser ist wirklich ökologisch? Altkleider aus der EU verursachen Müllproblem in Afrika Gummistiefel für Kinder kaufen: Darauf sollten Eltern achten Krabbelschuhe im Test: Schadstoffe in jedem zweiten Schuh

Jan 28, 2025 - 12:02
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Altkleider: 55 Prozent mehr Textilabfälle in Deutschland als vor zehn Jahren

Zwei Kilogramm Klamotten und andere Textilien haben die Deutschen 2023 pro Kopf entsorgt. Seit dem 1. Januar 2025 dürfen solche Abfälle nicht mehr in den Restmüll geworfen werden.

Insgesamt 175.000 Tonnen Altkleider und Textilien haben Privathaushalte in Deutschland 2023 überwiegend von öffentlichen Entsorgern einsammeln lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind das umgerechnet auf die Bevölkerungszahl zwei Kilogramm pro Kopf.

Vor zehn Jahren wurden mit 112.700 Tonnen noch deutlich weniger Klamotten und Textilien weggeworfen als heute. Besonders viele Altkleider und andere Textilien entsorgten die Deutschen laut Destatis im Corona-Jahr 2020: 187.000 Tonnen sind bis heute ein Spitzenwert.

Textilabfälle: Deutschland im EU-Durchschnitt

Mit den rund zwei Kilogramm Textilabfällen pro Kopf lag Deutschland im EU-Durchschnitt. Mehr fiel bei Privatpersonen in Belgien (6 Kilogramm), in den Niederlanden (5 Kilogramm), sowie in Frankreich und Österreich (jeweils 4 Kilogramm) an. Insgesamt entsorgten private EU-Haushalte 2022 910.000 Tonnen Textilien. Auf Deutschland entfielen 148.900 Tonnen, also etwa 16 Prozent der Abfälle.

Der Direktversender Shein flutet den Weltmarkt mit billiger Ultrafast Fashion aus China. Unser Test zeigt aber: Manches Kleidungsstück strotzt nur so vor giftigen Chemikalien. Die meisten Produkte fallen durch.

Altkleider dürfen nicht mehr in den Restmüll

Seit 1. Januar 2025 dürfen Altkleider und gebrauchte Textilien laut einer EU-Richtlinie nicht mehr über den Restmüll gegeben werden. Auch bisher wurden in Deutschland aussortierte Klamotten und Textilien wie Handtücher, Stoffreste und alte Teppiche getrennt vom Restmüll eingesammelt.

Der größte Teil dieser getrennt eingesammelten Textilien läuft über Sortieranlagen. Neben den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern sammeln auch gemeinnützige Organisationen und privatwirtschaftliche Unternehmen Klamotten und andere Textilien ein. Altkleider und Textilien, die in der Restmülltonne landen, können nicht separat erfasst werden und sind entsprechend auch kein Teil der Destatis-Statistik.

Textil-Exporte ins Ausland

Textilien, die nicht auf den Second-Hand-Markt gelangen oder auf anderem Wege im Inland verwertet werden, werden auch ins Ausland exportiert – 2023 waren das rund 452.000 Tonnen Altkleider und andere aussortierte Textilien. Gegenüber 2022 sank die Exportmenge um sechs Prozent.

Die wichtigsten Abnehmer waren 2023 die Niederlande (16 Prozent) und Polen (15 Prozent). In die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Belgien wurden jeweils sechs Prozent exportiert.

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