Shigeru Miyamoto spricht über das Nintendo Museum und seine liebste Ausstellung
Seit Oktober 2024 können Fans aus aller Welt das Nintendo Museum in Kyoto besuchen, um die Geschichte des Unternehmens auf spielerische Weise kennenzulernen. Es ist eines von vielen Projekten der letzten Jahre, bei dem Nintendo versucht,…
Seit Oktober 2024 können Fans aus aller Welt das Nintendo Museum in Kyoto besuchen, um die Geschichte des Unternehmens auf spielerische Weise kennenzulernen. Es ist eines von vielen Projekten der letzten Jahre, bei dem Nintendo versucht, Berührungspunkte mit Konsumenten zu schaffen – und etwas sehr Nintendo-Untypisches, wie der legendäre Spieleentwickler Shigeru Miyamoto in einem IGN-Interview erzählt hat.
Ginge es nach dem ehemaligen Nintendo-Präsidenten Hiroshi Yamauchi, dann wären die Museumspläne wahrscheinlich längst beiseite gelegt worden, erklärt Miyamoto und verweist auf Yamauchis Haltung gegenüber Werbung. Er sei der Ansicht gewesen, etwas überaus bewerben zu müssen, damit es sich gut verkauft, sei schlecht und dass es in so einem Fall besser wäre, das Produkt gar nicht erst zu verkaufen.
© Nintendo
Für Miyamoto seien Produkte zentral für Nintendo. Sie seien der Weg, wie das Unternehmen mit Konsumenten in Kontakt bleibe und eine Verbindung aufbaue. Traditionell sei es Nintendos Sicht gewesen, immer nur seine Produkte zu bewerben, nicht aber das Unternehmen an sich. Aufgrund der sich ständig ändernden Umstände habe es jedoch einen Sinneswandel gegeben und so sei es zum Museum gekommen.
Obwohl die vielen Anpassungen und Änderungen, die während der Museumsgestaltung vorgenommen wurden, mit der Entwicklung eines Videospiels vergleichbar seien, sei dies eine völlig andere Erfahrung für Miyamoto gewesen. Nintendo habe über die Jahre realisiert, dass es wichtig sei, all die alten Entstehungsmaterialien, die irgendwo in Lagerräumen verstauben, aufzubewahren und zu pflegen.
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Jedes Jahr halte Miyamoto eine umfangreiche Ansprache für neue Mitarbeiter, um ihnen verständlich zu machen, was für eine Art von Unternehmen Nintendo wirklich sei. Nach über 20 Jahren sei Miyamoto allerdings müde geworden, die immergleiche Rede vorzutragen. Das Museum sei daher also auch mit dem Hintergedanken entworfen worden, Nintendos Historie neuen Mitarbeitern vorzustellen.
Im Interview wird klar, dass das Nintendo Museum keine fertige Ausstellung sein soll, sondern sich stetig verändern wird. Ursprünglich sei es gar nicht geplant gewesen Prototypen und anderes Entstehungsmaterial zu präsentieren, doch als Miyamoto sich in die Perspektive eines Fans versetzte, habe er das Interesse an solchen Dingen gut nachvollziehen können. Sobald es mehr Nintendo-Filme gibt, wäre sogar ein eigener Kinosaal als Teil des Museums denkbar.
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Auf die Frage nach einer Lieblingsausstellung im Museum, verweist Miyamoto auf den Bereich zur Wii, da die Konsole ihm viel bedeute. Damals hätten er und der ehemalige Nintendo-Präsident Satoru Iwata den Eindruck gehabt, dass Videospiele im Prozess gewesen wären, etwas speziell für (Core-)Gamer zu werden. Die beiden haben das ändern und etwas schaffen wollen, dass von jedem erlebt werden könnte.
Dies sei die Hauptmotivation hinter der Wii-Konsole gewesen und dem Anschein nach seien sie damit auch tatsächlich erfolgreich gewesen, wenn man sich ansieht, wie Familien fröhlich zusammen spielen. Der Gedanke, dass dank der Wii so viel mehr Menschen Videospiele spielen, mache Miyamoto glücklich. Auch wenn sich die Produkte ändern, bleibe es Nintendos Ziel, Spaß für die ganze Familie zu schaffen.
Welche Nintendo-Konsole oder -Ära bedeutet euch viel?