N26: Mit diesen Betrugsfällen hatte die Bank bereits zu kämpfen
N26 hat sich in den letzten Jahren als eine der beliebtesten Digitalbanken etabliert und zählt Millionen Nutzer weltweit. Doch wo modernes Banking und schnelle Kontenführung auf digitale Innovation treffen, bleibt auch das Risiko für Betrugsfälle nicht aus. Die Bank geriet in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen, sei es durch Phishing-Angriffe, Identitätsdiebstahl oder Unregelmäßigkeiten […] Der Beitrag N26: Mit diesen Betrugsfällen hatte die Bank bereits zu kämpfen erschien zuerst auf ftd.de.
N26 hat sich in den letzten Jahren als eine der beliebtesten Digitalbanken etabliert und zählt Millionen Nutzer weltweit.
Doch wo modernes Banking und schnelle Kontenführung auf digitale Innovation treffen, bleibt auch das Risiko für Betrugsfälle nicht aus. Die Bank geriet in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen, sei es durch Phishing-Angriffe, Identitätsdiebstahl oder Unregelmäßigkeiten bei der Kontoeröffnung.
In diesem Artikel beleuchten wir, welche Betrugsfälle die N26 in den letzten Jahren erschütterten, wie Kunden betroffen waren und welche Maßnahmen die Bank ergriffen hat, um die Sicherheit zu erhöhen. Sie erfahren:
- Welche Betrugsmaschen bei N26 am häufigsten vorkommen.
- Welche Sicherheitsvorkehrungen die Bank implementiert hat.
- Wie Sie sich selbst vor Betrug schützen können, wenn Sie ein N26-Konto nutzen.
Betrugsfälle und Sicherheitsprobleme bei N26: Das steckt dahinter
N26 ist eine der bekanntesten digitalen Banken und steht für modernes, unkompliziertes Banking per App.
Doch die Einfachheit und der Fokus auf Technologie haben auch eine Kehrseite: Immer wieder wurde die Bank in den letzten Jahren mit Betrugsfällen, Sicherheitslücken und Problemen im Kundenservice in Verbindung gebracht.
Fake-Konten und Geldwäsche: Die dunkle Seite der digitalen Kontoeröffnung
N26 wurde mehrfach dafür kritisiert, dass Kriminelle die einfache Kontoeröffnung für betrügerische Zwecke missbrauchen.
Dabei wurden sogenannte „Fake-Konten“ eröffnet, die häufig für Geldwäsche oder betrügerische Online-Shops genutzt wurden.
- Was passiert ist: Zwischen 2019 und 2021 wurden mehr als 1.600 verdächtige Konten identifiziert. 2025 kamen erneut über 1.000 Fälle ans Licht. Diese Konten wurden oft unter falschen Identitäten eröffnet oder unwissentlich von ahnungslosen Personen registriert, die für vermeintliche Jobangebote oder Marktforschungsaufträge missbraucht wurden.
- Beispiel: Ein Mann aus Bayern eröffnete unwissentlich ein Konto, als er für eine angebliche Marktforschungsfirma den Videochat-Test bei N26 durchführte. Wochen später stellte sich heraus, dass dieses Konto für illegale Aktivitäten verwendet wurde.
- Reaktionen der BaFin: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verhängte Bußgelder und entsandte Sonderbeauftragte, um die internen Prozesse von N26 zu überwachen.
Wichtigste Infos:
- Über 1.000 neue Verdachtsfälle allein 2025.
- N26 wurde mehrfach wegen unzureichender Geldwäscheprävention gerügt.
- Verschärfte Identitätsprüfungen sollen solche Fälle verhindern.
Phishing-Angriffe und Kontoübernahmen: Ein Risiko für Kunden
Phishing ist eine der häufigsten Betrugsmaschen, die auch N26-Kunden betrifft. Betrüger verschicken E-Mails oder SMS, die täuschend echt wirken, und fordern Kunden auf, ihre Zugangsdaten einzugeben.
Mit diesen Daten übernehmen Kriminelle Konten und räumen sie leer.
- Wie Phishing funktioniert: Kunden erhalten E-Mails mit Betreffzeilen wie „Wichtige Kontoaktualisierung erforderlich“ oder „Verdächtige Aktivität erkannt“. Über einen Link gelangen sie auf gefälschte Webseiten, die wie die Login-Seite von N26 aussehen.
- Beispiel: In Italien wurden Kunden über SMS auf schädliche Links geführt, die es den Betrügern ermöglichten, Zugriff auf ihre Konten zu erhalten. Ein Kunde verlor dabei 80.000 Euro, weil seine Kontodaten gestohlen wurden.
- Kritik am Kundenservice: Viele Opfer berichteten, dass der N26-Support nur langsam reagierte und es schwierig war, verlorenes Geld zurückzubekommen.
Wichtigste Infos:
- Phishing-Mails und gefälschte SMS sind weit verbreitet.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung wird dringend empfohlen.
- Kundenservice wurde verbessert, um schneller auf solche Vorfälle zu reagieren.
Kontoübernahmen durch Sicherheitslücken: Schwächen im Authentifizierungsprozess
Neben Phishing gab es auch direkte Sicherheitsmängel im System von N26.
Diese ermöglichten es Angreifern, Konten zu übernehmen und Transaktionen ohne ausreichende Sicherheiten durchzuführen.
- Problematische Funktionen: Sicherheitsforscher deckten auf, dass Schwächen bei der „MoneyBeam“-Funktion (Geldüberweisungen per E-Mail oder Telefonnummer) und bei Sprachbefehlen über Siri dazu genutzt werden konnten, unautorisierte Überweisungen durchzuführen.
- Maßnahmen der Bank: N26 hat diese Schwächen behoben und zusätzliche Sicherheitsschichten wie Echtzeit-Benachrichtigungen eingeführt, um unautorisierte Aktivitäten schneller zu erkennen.
Wichtigste Infos:
- Schwachstellen in der App wurden von IT-Experten aufgedeckt.
- Sicherheitsupdates sollen diese Lücken schließen.
- Nutzer sollten nur sichere Geräte für Bankgeschäfte verwenden.
Bußgelder und Maßnahmen der Aufsichtsbehörden
Die Probleme bei N26 führten zu wiederholten Bußgeldern durch die BaFin.
Diese kritisierte vor allem die verspätete Meldung verdächtiger Transaktionen und unzureichende Prävention gegen Geldwäsche.
- Höhe der Bußgelder:
- 2021: 4,25 Millionen Euro wegen verspäteter Geldwäschemeldungen.
- 2022: 9,2 Millionen Euro für ähnliche Verstöße.
- Reaktionen von N26: Die Bank investierte mehr als 100 Millionen Euro in neue Sicherheitssysteme und stellte zusätzliche Mitarbeiter ein, um die Compliance-Vorgaben zu erfüllen.
Wichtigste Infos:
- Wiederholte Bußgelder wegen Geldwäscheverstößen.
- Deutliche Investitionen in Sicherheit und Compliance.
Probleme mit Kontosperrungen: Wenn Anti-Betrugsmaßnahmen Kunden treffen
Ein weiteres häufiges Problem bei N26 sind plötzliche Kontosperrungen.
Wenn verdächtige Aktivitäten festgestellt werden, sperrt die Bank das Konto oft sofort – manchmal ohne Vorwarnung. Während dies gesetzlich vorgeschrieben ist, führt es bei unschuldigen Kunden zu großen Problemen.
- Beispiel: Eine Kundin berichtete, dass ihr Konto mit 15.000 Euro Guthaben gesperrt wurde. Trotz mehrfacher Nachfragen dauerte es Wochen, bis sie wieder Zugriff auf ihr Geld hatte.
- Kritik: Kunden bemängeln, dass die Kommunikation bei solchen Fällen mangelhaft ist und oft keine klaren Anweisungen gegeben werden, wie das Problem gelöst werden kann.
Wichtigste Infos:
- Kontosperrungen dienen der Betrugsprävention, treffen aber oft unschuldige Kunden.
- Verbesserte Kommunikation wurde von der Bank zugesagt.
Wie reagiert N26 auf die Kritik?
N26 hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheitsstandards zu erhöhen und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
Zu den wichtigsten Verbesserungen gehören:
- Strengere Identitätsprüfungen: Mehrstufige Verifikationen bei der Kontoeröffnung.
- KI-gestützte Betrugserkennung: Selbstlernende Systeme analysieren Transaktionen in Echtzeit.
- Ausbau des Kundenservice: Mehr Personal und neue Kommunikationskanäle wie ein Live-Chat.
- Schulungen für Kunden: N26 informiert Nutzer aktiv über Phishing und andere Betrugsmaschen.
So schützen Sie sich effektiv vor Betrugsfällen als Bankkunde
Betrugsfälle im Online-Banking können jeden treffen – gerade bei digitalen Banken wie N26, die aufgrund ihrer Technologie besonders im Fokus von Cyberkriminellen stehen.
Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und etwas Aufmerksamkeit können Sie Ihr Konto jedoch vor Betrügern schützen.
1. Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist eine der effektivsten Sicherheitsmaßnahmen. Neben Ihrem Passwort wird ein zweiter Faktor – etwa ein einmaliger Code, der an Ihr Smartphone gesendet wird – benötigt, um sich einzuloggen oder Transaktionen durchzuführen. Dadurch wird es für Betrüger deutlich schwieriger, Zugang zu Ihrem Konto zu bekommen.
- Beispiel: Sie möchten sich in die N26-App einloggen. Neben Ihrem Passwort fordert die App eine Bestätigung über einen Code, der an Ihr Handy geschickt wird. Selbst wenn ein Betrüger Ihr Passwort kennt, kommt er ohne Zugriff auf Ihr Smartphone nicht weiter.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass 2FA in Ihrem Online-Banking aktiviert ist. Bei N26 und anderen Banken können Sie diese Funktion direkt in den App-Einstellungen einschalten.
2. Prüfen Sie Nachrichten auf Echtheit
Phishing-Mails und SMS sind eine der häufigsten Methoden, mit denen Betrüger versuchen, an Ihre Daten zu gelangen. Sie tarnen sich als offizielle Nachrichten Ihrer Bank und bitten Sie, persönliche Informationen wie Passwörter oder PINs preiszugeben.
- Beispiel: Sie erhalten eine E-Mail, die scheinbar von N26 stammt, mit der Aufforderung: „Ihr Konto wurde gesperrt. Bitte klicken Sie hier, um Ihre Zugangsdaten zu aktualisieren.“ Der Link führt jedoch zu einer gefälschten Webseite, die Ihre Daten abgreift.
So erkennen Sie Phishing-Versuche:
- Prüfen Sie die Absenderadresse: Offizielle Bank-E-Mails stammen immer von Domains wie @n26.com.
- Klicken Sie nicht auf verdächtige Links – loggen Sie sich stattdessen direkt über die Bank-App oder die offizielle Webseite ein.
- Ihre Bank wird Sie niemals per E-Mail oder SMS nach Passwörtern fragen.
3. Halten Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand
Veraltete Software, sei es auf Ihrem Smartphone oder Computer, kann Schwachstellen aufweisen, die von Betrügern ausgenutzt werden. Ein aktuelles Betriebssystem sowie die neueste Version Ihrer Banking-App sind essenziell für Ihre Sicherheit.
- Beispiel: Ein Nutzer eines älteren Smartphones wurde Opfer eines Angriffs, weil eine Sicherheitslücke in der App-Version nicht geschlossen war. Ein Update hätte den Angriff verhindern können.
Tipp: Aktivieren Sie automatische Updates für Apps und das Betriebssystem, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
4. Verwenden Sie nur sichere Netzwerke
Offene WLAN-Netzwerke wie in Cafés oder an öffentlichen Orten sind für Kriminelle ein Paradies. Sie können dort Daten abfangen und möglicherweise sogar Ihre Login-Daten mitschneiden.
- Beispiel: Ein Kunde loggt sich in einem Flughafen-WLAN in sein N26-Konto ein. Ein Hacker, der ebenfalls im Netzwerk ist, kann den Datenverkehr abfangen und das Konto übernehmen.
Tipp: Nutzen Sie für Online-Banking immer ein vertrauenswürdiges, privates WLAN oder eine mobile Datenverbindung. Noch besser: Verwenden Sie ein Virtual Private Network (VPN), um Ihre Verbindung zu verschlüsseln.
5. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen
Ein schneller Blick auf die letzten Transaktionen kann Betrug frühzeitig aufdecken. Viele Banken wie N26 bieten Echtzeit-Benachrichtigungen, die Sie sofort informieren, wenn eine Zahlung getätigt wird.
- Beispiel: Sie bemerken eine Transaktion über 50 Euro, die Sie nicht autorisiert haben. Dank der Echtzeit-Benachrichtigung können Sie sofort die Bank kontaktieren und Ihr Konto sperren lassen.
Tipp: Schalten Sie Push-Benachrichtigungen in Ihrer Banking-App ein und prüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Reagieren Sie sofort, wenn Sie verdächtige Aktivitäten feststellen.
6. Wählen Sie ein sicheres Passwort
Ihr Passwort ist der Schlüssel zu Ihrem Konto – und sollte entsprechend stark sein. Ein einfaches „123456“ oder „Passwort“ macht es Betrügern leicht, auf Ihr Konto zuzugreifen.
- Beispiel: Ein Kunde verwendet dasselbe Passwort für mehrere Dienste, darunter auch sein N26-Konto. Als ein anderer Dienst gehackt wird, erhalten Betrüger Zugriff auf das Konto.
Tipp: Verwenden Sie ein Passwort mit mindestens 12 Zeichen, das aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht. Nutzen Sie für jede Plattform ein einzigartiges Passwort und speichern Sie diese sicher in einem Passwort-Manager.
Fazit: Betrugsfälle bei N26 – Chancen und Herausforderungen
N26 hat sich in den letzten Jahren zu einer der führenden digitalen Banken entwickelt, doch der Erfolg bringt auch Herausforderungen mit sich.
Betrugsfälle, wie Fake-Konten, Phishing-Angriffe und Kontoübernahmen, haben gezeigt, dass besonders digitale Banken im Fokus von Cyberkriminellen stehen. Auch Kontosperrungen bei Verdacht auf Betrug haben einige Kunden verärgert und Unsicherheiten ausgelöst.
Auf der positiven Seite hat N26 reagiert: Mit verbesserten Sicherheitsmaßnahmen, wie KI-gestützter Transaktionsüberwachung und Zwei-Faktor-Authentifizierung, setzt die Bank neue Standards, um Betrug zu verhindern. Zudem wurde in den Kundenservice und Compliance-Bereiche massiv investiert, um schnellere Lösungen und mehr Transparenz zu bieten.
Für Kunden gilt jedoch: Wachsamkeit bleibt entscheidend. Mit einfachen Maßnahmen wie dem Vermeiden von Phishing-Fallen, dem Aktivieren von Sicherheitsfeatures und einer regelmäßigen Kontrolle der Kontobewegungen kann man sich effektiv schützen.
Trotz der Schlagzeilen ist N26 weiterhin eine attraktive Option für Bankkunden, die Wert auf ein digitales und einfach zu bedienendes Konto legen. Doch wie bei jeder Bank gilt: Sicherheit ist immer auch eine gemeinsame Verantwortung.
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