Executive Club: British Airways rudert bei umsatzbasiertem Status ein Stück weit zurück
British Airways setzt für den Statuserhalt im Executive Club seit Jahren auf ein etabliertes System aus Tier Points. Die werden nach Entfernungsbändern und Buchungs- bzw. Reiseklasse vergeben. Bald wird sich das ändern: Wie im Dezember angekündigt wurde, greift ab April 2025 ein umsatzbasiertes System. Wer mit BA, Iberia und AA fliegt, bräuchte dann Tickets beispielsweise […]
British Airways setzt für den Statuserhalt im Executive Club seit Jahren auf ein etabliertes System aus Tier Points. Die werden nach Entfernungsbändern und Buchungs- bzw. Reiseklasse vergeben. Bald wird sich das ändern: Wie im Dezember angekündigt wurde, greift ab April 2025 ein umsatzbasiertes System. Wer mit BA, Iberia und AA fliegt, bräuchte dann Tickets beispielsweise 20.000 £ (~24.049 €) Jahresumsatz, um den Gold-Status zu erzielen.
Es war absehbar, dass der Executive Club durch die Änderung einen signifikanten Teil der Statuskunden verlieren wird. Denn wie wir vorgerechnet haben, braucht es künftig bis zu sechsmal so viele Flüge für einen Silver- oder Gold-Status. Daran änderte auch die Aktion mit zusätzlichen Tier Points für die Übergangsphase nicht viel.
Offenbar wurde British Airways vom negativen Feedback selbst ein wenig überrascht. Nun rudern die Briten jedenfalls ein Stück weit zurück, was das neue Status-System angeht. Entgegen der ersten Ankündigung wird es doch möglich sein, einen Status über die Anzahl an Segmenten zu erzielen. Und die Aktion für zusätzliche Tier Points in der Anfangsphase wird deutlich ausgeweitet.
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Qualifikation über Segmente doch möglich
Eigentlich sollte es ab April nicht mehr möglich sein, einen British-Airways-Status über die Anzahl an Segmenten zu erreichen. In diesem Punkt gibt es eine komplette Kehrtwende. Die bisherigen Möglichkeiten bleiben erhalten. Somit gibt es weiterhin:
- Den Executive Club Bronze Status ab 25 Flügen mit British Airways
- Den Executive Club Silver Status ab 50 Flügen mit British Airways
Der Gold-Status kann – wie auch schon bislang – nicht über Segmente erreicht werden. Es braucht dann 20.000 „neue“ Tier Points statt 1.500 TP nach dem alten System. Beide Werte lassen sich aber aufgrund der unterschiedlichen Berechnung nicht direkt miteinander vergleichen.
Zusätzliche Tier Points für Flüge bis Dezember 2026
Für die Aktion mit zusätzlichen Tier Points ist eine einmalige Registrierung über die Angebotsseite notwendig. Eigentlich sollte der Bonus zu kurzfristigen Buchungen anregen. Er galt demnach nur für Buchungen, die bis 14. Februar 2025 getätigt werden und für Reisen bis Anfang 2026.
Nun wurden beide Zeiträume erweitert. Buchungen sind jetzt bis 31. Dezember 2025 möglich, Reisen bis 21. Dezember 2026. Und auch die Menge der zusätzlichen Punkte wurde vor allem für Langstrecken deutlich erhöht:
- Kurzstreckenflüge:
- 75
50Tier Points für Euro Traveller (Basic Economy ausgeschlossen) - 175
100 TierPoints für Cub Europe (Business Class)
- 75
- Langstreckenflüge:
- 150
70Tier Points für World Traveller (Economy) - 275
140Tier Points für World Traveller Plus (Premium Economy) - 400
210Tier Points für Club World (Business Class) - 550
330Tier Points für die First Class
- 150
Ist das genug?
British Airways schwächt die Entwertung des Statusprogramms also ein Stück weit ab – und gibt indirekt zu, dass sie mit der ursprünglichen Idee ein wenig zu weit gegangen sind. Aber wird das reichen, um die Nutzer zu halten?
Das kann aus meiner Sicht bezweifelt werden. Es wird sicherlich ein paar Vielflieger geben, die mit den Änderungen als Kompromiss leben können. Aber in Summe bleibt der neue Executive Club für Nutzer aus dem D-A-CH-Raum unattraktiv.
So ist British Airways für Europaflüge selten die erste Wahl und auch das Streckennetz nach Asien ist ausbaufähig. Flüge mit anderen Oneworld-Partnern zählen nicht für die Qualifikation über Segmente. Und die Kreditkarte, mit der man zusätzliche Statuspunkte sammeln kann, ist nur in Großbritannien und den USA erhältlich.
Während BA ab 50 Segmenten den Oneworld Sapphire vergibt, reichen bei Royal Jordanian schon 46 Oneworld-Segmenten (einige Buchungsklassen ausgenommen) für den Emerald-Status. Und mit Iberia Plus gibt es eine Konkurrenz im eigenen Hause, die bislang keine Umstellung auf ein umsatzbasiertes System angekündigt hat.
Quelle: British Airways (1) (2) | via Flyertalk