Du auch?: Welche subtilen Gewohnheiten uns unglücklich machen

Wir alle streben im Alltag nach Glück – und trotzdem machen wir Dinge, die uns unzufrieden machen. Unsere Autorin kann das gut nachempfinden …

Jan 27, 2025 - 16:27
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Du auch?: Welche subtilen Gewohnheiten uns unglücklich machen

Wir alle streben im Alltag nach Glück – und trotzdem machen wir Dinge, die uns unzufrieden machen. Unsere Autorin kann das gut nachempfinden …

"Kommst du noch mit?", fragt mich eine Freundin. "Ja, klar", antworte ich – dabei wünsche ich mir eigentlich nichts mehr, als einen entspannten Abend mit einem guten Roman auf dem Sofa. Das kommt dir bekannt vor? 

Tatsächlich gibt es im Alltag immer wieder solche Momente, in denen wir etwas tun, was uns gerade eigentlich widerstrebt und unglücklich macht. "Jeden Tag schleichen sich subtile Gewohnheiten in unseren Alltag ein und nagen an unserer Freude, ohne dass wir es überhaupt bemerken", beschreibt es der Psychologe Jeffrey Bernstein gegenüber "Psychology Today". 

"Diese Verhaltensweisen fühlen sich harmlos an, sogar erwartet, doch sie rauben uns still und leise unsere Energie, unser Selbstwertgefühl und unser Gefühl der Erfüllung." Besonders drei Gewohnheiten sind es, die ich fast täglich tue – obwohl sie mich unglücklich machen.

3 subtile Gewohnheiten, die unglücklich machen

1. Vergleiche mit anderen Personen

Ich erwische mich nahezu täglich dabei, wie ich mich mit meinen Mitmenschen vergleiche. Im Job, beim Sport, auf der Straße, selbst mit meinen Freundinnen. Und ganz besonders: online, auf Instagram. Da ist jemand alleine auf Weltreise, wie mutig. Eine andere täglich beim Sport, wie diszipliniert. Und noch eine andere hat einfach nie Hautunreinheiten, wie beneidenswert. 

All das möchte ich auch. Mutig, diszipliniert und makellos sein. Dabei bin ich doch eigentlich total zufrieden mit meinem Leben und mag mich selbst!? "Diese Angewohnheit, bekannt als sozialer Vergleich, ist ein Dieb der Freude", erklärt Bernstein, "wenn Sie sich darauf konzentrieren, was andere haben, was Sie nicht haben, vergrößern Sie Ihre Unsicherheiten und ignorieren Ihre einzigartigen Stärken und Leistungen."

Sein Ratschlag: den Social-Media-Konsum beschränken und sich an die eigenen Erfolge erinnern. "Schreiben Sie jeden Tag drei Dinge auf, auf die Sie stolz sind, egal wie klein sie erscheinen. Dankbarkeit für Ihren Weg kann Ihnen helfen, Ihre Denkweise vom Vergleichen zur Wertschätzung zu ändern."

2. "Ja" statt "nein" sagen 

Es ist wie im obigen Beispiel: Ich sage ständig "ja", ein "nein" fällt mir schwer. Ich möchte es allen anderen recht machen. Sie nicht enttäuschen. Ich kann hingegen zurückstecken. Typisch People-Pleaserin … 

Doch, Vorsicht: Dieses Verhalten raubt mehr Kraft, als wir zunächst annehmen. Vor allem, wenn wir in der Folge kaum Zeit für uns selbst und eigene Träume haben. Deshalb rät der Psychologe: "Identifizieren Sie jeden Tag eine sinnvolle Aufgabe oder ein sinnvolles Ziel und widmen Sie dieser Aufgabe 20 Minuten." Dabei soll es nur um uns gehen, darum, was wir möchten. Und dazu sollten wir natürlich üben, "nein" zu sagen.

3. Zu schnell leben 

Ich bin hervorragend darin, im Alltag von einer Sache zur nächsten zu hetzen. Morgens schnell fertig machen, zur Arbeit flitzen, von da zum Pferd, in dreckigen Klamotten noch einkaufen, abends mit einer Freundin treffen, und um 22 Uhr sehe ich dann auch mal meinen Partner zu Hause. Ein Tag ohne Stress? Nahezu unmöglich.   

Ja, ich weiß schon selbst, was ich besser machen kann: Mir weniger vornehmen, "nein" sagen, priorisieren, meditieren. Aber Jeffrey Bernstein weiß noch etwas: "Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die aktiv Dankbarkeit praktizieren, glücklicher, weniger gestresst und gesünder sind." Er empfiehlt, morgens oder abends drei Dinge aufzuschreiben, für die wir dankbar sind – der Fokus wird so auf das Positive gelenkt und Stress fällt ab. Das klingt nach einer gesunden Gewohnheit.