Eureka E20 Plus im Test
Der Eureka E20 Plus verspricht kraftvolle Reinigung, smarte Funktionen und eine beutellose Absaugstation. Unser Test zeigt, wie sich der Saugroboter mit Wischfunktion im Alltag schlägt.
Der Eureka E20 Plus verspricht kraftvolle Reinigung, smarte Funktionen und eine beutellose Absaugstation. Unser Test zeigt, wie sich der Saugroboter mit Wischfunktion im Alltag schlägt.
Saugroboter sind aus modernen Haushalten kaum noch wegzudenken. Doch während bei Akkusaugern beutellose Modelle längst normal sind, hat dieses Feature in die Absaugstationen von Saugrobotern bislang kaum Einzug gehalten. Dabei ist der Hauptvorteil klar: Nutzer müssen nicht kontinuierlich spezielle Schmutzbeutel nachkaufen und sparen so im laufenden Betrieb Geld. Der Eureka E20 Plus kommt mit genau so einer Zyklon-Absaugstation und wir haben im Test überprüft, was Roboter und Absaugstation taugen.
Design und Verarbeitung
Der Lieferumfang umfasst Saugroboter, Ladestation, Netzteil, Wischaufsatz mit zwei Mikrofaser-Wischtüchern, Ersatzbürste, Ersatzfilter, Reinigungswerkzeug und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Der Roboter selbst ist schlicht gehalten: Das Gerät ist komplett in schwarzen Kunststoff gehüllt, oben und nach vorn versetzt ist ein Laser-Turm zur Navigation platziert. Zwei Seitenbürsten lugen an beiden vorderen Seiten des runden Korpus unter dem Roboter hervor, Schmutz- und Wassertank werden nicht von oben, sondern hinten in das Modell eingesetzt. Minimal nach hinten versetzt installiert Eureka auf der Unterseite die schwimmend gelagerte, lilafarbene Hauptbürste mit Gummilamellen, ganz hinten die anhebbare Wischplatte mit Tuch.
Etwas aufregender ist die schmale, aber fast schon turmartig aufgebaute Absaugstation. Auch für sie setzt Eureka auf Lila als Akzentfarbe für die Filtereinheit innerhalb des ansonsten durchsichtigen Schmutzbehälters. Der Rest ist aus dem gleichen schwarzen Kunststoff wie der Roboter.
Inbetriebnahme und App
Die Inbetriebnahme des Eureka E20 Plus gestaltet sich erfreulich unkompliziert. Die Ladestation wird aufgestellt, der Saugroboter angedockt und die Eureka-App installiert. Die Verbindung per WLAN erfolgt reibungslos. Die App bietet die meisten typischen Features, die es auch bei der Konkurrenz gibt, darunter detaillierte Echtzeit-Karten, Sprachsteuerung per Amazon Alexa, Google Assistant und Siri von Apple, virtuelle Grenzen und Reinigungspläne. Auch weniger technikaffine Nutzer dürften mit der Installation keine Probleme haben und zur Not reichen die drei Bedientasten auf der Oberseite des Roboters zur Steuerung der Grundfunktionen wie Start und Stopp.
Navigation und Hindernisvermeidung
Der Eureka E20 Plus überzeugt mit der für Laser-basierte Saugroboter typisch systematischen Vorgehensweise, bei der erst die Ränder eines Raumes und anschließend überlappende Bahnen gefahren werden. Dank der eingesetzten Hindernisvermeidung namens Duo Detect AI 3D werden dabei nicht nur Möbel, sondern meist auch herumliegende Gegenstände umfahren. Bei Objekten wie Spielzeug oder Kabeln sollten sich Nutzer aber nicht komplett auf die Eigenständigkeit des Saugers verlassen. Die Erkennungsrate hat uns insgesamt zwar zufriedengestellt, kommt aber nicht an Spitzenmodelle heran, die ebenfalls nicht fehlerfrei arbeiten.
Probleme kann es bei sehr niedrigen Hindernissen wie hohen Türschwellen oder den Füßen von Schwingstühlen geben. Hier fährt der E20 Plus häufig drauf und rumpelt dann ausdauernd so lange vor und zurück, bis er sich wieder davon befreien kann. Festgefahren hat sich der Roboter dabei im Test zwar nicht, allerdings dürfte es den meisten Nutzern aus Angst um die guten Möbel nicht gefallen, wenn der Roboter eher robust statt dezent seine laut hörbaren Freifahr-Versuche unternimmt. Ebenfalls ausbaufähig: Der Eureka E20 Plus wollte bei uns im Test anfangs bisweilen sehr schmale und eigentlich schaffbare Passagen nicht durchfahren. Später klappte das besser, allerdings auch nicht immer.
Saugleistung und Wischfunktion
Die Saugleistung auf Hartböden ist passend zu den angegebenen 8000 Pa einwandfrei. Staub, Krümel und selbst gröberer Schmutz werden mühelos und gründlich entfernt. Vermisst haben wir dabei anfangs eine automatische Saugkraftanhebung auf Teppich, die ist aber nur nicht ab Werk aktiviert und kann manuell aktiviert werden. Etwas erstaunt waren wir, dass sich trotz eines vom Hersteller angepriesenen "Anti-Verwicklungs-Bürstendesigns" Haare um die Hauptbürste wickeln. Diese lässt sich zwar ohne Werkzeug entnehmen und reinigen, die Nutzung des Roboters wird so aber aufwendiger als vom Hersteller suggeriert. Erst bei genauerem Hinsehen wird erkennbar, dass die Verwicklungsgefahr laut Hersteller nur um 14 Prozent gesenkt wird – unter "Anti-Verwicklungs-Bürstendesign" verstehen wir etwas anderes.
Die Wischfunktion hinterlässt zwar grundsätzlich streifenfreien Glanz und hebt sich vor Teppichen automatisch um rund 10 mm an, um diese trocken zu halten. Allerdings gibt es keine aktive Funktion, die das Wischtuch bewegt, wodurch die tatsächliche Reinigungsleistung deutlich hinter die von Modellen mit vibrierender Wischplatte oder drehenden Wischmopps zurückfällt. Beim Eureka E20 Plus handelt es sich bei der Wischfunktion entsprechend eher um eine Funktion zum feuchten Staubwischen. Positiv fällt die gute Reinigung entlang von Kanten auf. Selbst enge Ecken werden weitgehend von der rotierenden Seitenbürste erfasst.
Die Geräuschentwicklung liegt mit um 70 dB auf einem typischen Niveau. Eine Unterhaltung oder Fernsehen bei laufendem Betrieb ist in unmittelbarer Nähe entsprechend möglich, aber eingeschränkt. Da der Ton des Saugers nicht zu hoch ist, empfanden weder wir noch Haustiere ihn als unangenehm. Lauter ist wie gewohnt die Absaugstation, die Schmutz aus dem entsprechenden Sammelbehälter des Roboters verlässlich entfernt. Da dieser Vorgang aber wie bei Modellen mit Staubbeutel nur einige Sekunden dauert, ist das kein Kritikpunkt.
Nach dem Absaugvorgang lässt sich der Schmutzbehälter der Station zum Entleeren sehr einfach entnehmen. Dazu muss lediglich zuvor eine Arretierung per Schiebeschalter entriegelt werden, anschließend können Nutzer den Schmutzbehälter mithilfe eines ausklappbaren Griffs nach oben aus der Station entfernen. Anschließend lässt sich der Dreck wie bei einem Akkusauger mittels aufschwingender Klappe über dem Mülleimer entsorgen. Ähnlich wie bei diesen manuellen Staubsaugern dürften allerdings einige Anwender den sichtbaren Inhalt des Schmutzbehälters unter Umständen als nicht sehr appetitlich empfinden, außerdem müssen Nutzer gelegentlich verkeilte Inhalte mit den Fingern aus dem Schmutzbehälter entfernen. Für besonders empfindliche Personen oder gar Allergiker ist das nichts.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit von bis zu 180 Minuten reichte im Test für etwa 120 qm Hartboden, bei viel Teppich und aktivierter Saugkraftanhebung sinkt diese Zahl natürlich. Größere Wohnungen erfordern eine Zwischenladung, was die Reinigungsdauer verlängert. Dabei fährt der E20 Plus bei niedrigem Akkustand selbstständig zur Ladestation und setzt die Reinigung nach rund 3 Stunden an der gleichen Stelle fort.
Preis
Der Eureka E20 Plus ist in Schwarz und Weiß erhältlich, die UVP des Herstellers liegt bei knapp 500 Euro. Eureka bietet den Saugroboter zum Testzeitpunkt allerdings rund 100 Euro günstiger an.
Fazit
Der Eureka E20 Plus bietet ein ordentliches Gesamtpaket für alle, die in erster Linie einen guten Saugroboter mit Absaugstation und wenig laufenden Kosten haben wollen. Besonders auf Hartboden leistet das Modell gute Arbeit und die Navigation samt Objekterkennung ist weitgehend überzeugend. Wer eine gute Wischfunktion sucht, sollte sich allerdings nach Alternativen umschauen. Das gilt auch für Sparfüchse, die bei der Konkurrenz einen ähnlichen Leistungsumfang für weniger Geld bekommen können. Entsprechende Modelle findet man oben im Bereich "Preis" oder in unserer Bestenliste der Saugroboter.
- beutellose Absaugstation
- gute Navigation und Objekterkennung
- Wischtuch auf Teppich anhebbar
- nur passive Wischfunktion
- Navigation im Detail nicht perfekt
- Preis zu hoch
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