Wie lange dauert es, bis der Steuerbescheid im Briefkasten landet und man weiß, wie viele Steuern man zurückerstattet bekommt oder nachzahlen muss? Die Antwort: Es kommt ganz darauf an, wo man wohnt. Denn bei den Bearbeitungszeiten gibt es von Finanzamt zu Finanzamt massive Unterschiede.
Das Online-Portal Lohnsteuer kompakt hat 2024 mehr als eine Million Steuererklärungen anonymisiert ausgewertet und erhoben, wie lange es dauert, bis der Steuerbescheid verschickt wird. Insgesamt wurden 502 Finanzämter berücksichtigt, die mindestens 50 Steuererklärungen bearbeitet haben.
Wo es den Steuerbescheid am schnellsten gibt
Am schnellsten geht es im Landesvergleich in Hamburg. Dort betrug die Bearbeitungszeit für eine Einkommenssteuererklärung lediglich 45,5 Tag Tage. Auf den zweiten Platz kommt Thüringen mit einer Dauer von durchschnittlich 45,7 Tagen. In Sachsen-Anhalt brauchten die untersuchten Finanzämter mit 46,9 Tagen nur etwas länger.
Wo es am längsten dauert
Am längsten warten mussten Steuerzahler in Bremen– gefolgt vom Saarland und Brandenburg. In Bremen vergingen 2024 im Schnitt 79,7 Tage, bis der Steuerbescheid vorlag, im Saarland 65,0 Tage und in Brandenburg 61,3.
Der Mittelwert liegt bundesweit bei rund 51 Tagen – sechs Tage weniger als im Vorjahr. „Die deutliche Verbesserung der Bearbeitungszeiten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Finanzämter 2024 nicht mehr durch die hohe Arbeitsbelastung der Grundsteuererklärung gebremst wurden“, sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de.
Die Finanzämter 2024 nach Bundesland
Bundesland
Bearbeitungsdauer in Tagen
Hamburg
45,5
Thüringen
45,7
Sachsen-Anhalt
46,9
Berlin
47,2
Baden-Württemberg
48,3
Rheinland-Pfalz
49,4
Bayern
49,5
Nordrhein-Westfalen
49,8
Sachsen
51,5
Niedersachsen
53,0
Schleswig-Holstein
53,4
Hessen
55,2
Mecklenburg-Vorpommern
58,1
Brandenburg
61,3
Saarland
65,0
Bremen
79,7
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In welchen Städten die schnellsten und langsamsten Finanzbeamten sind
Innerhalb der Bundesländer gibt es Ämter, die deutlich schneller arbeiten als andere. Auf dem Spitzenplatz liegt das hessiche Finanzamt in Bensheim (Außenstelle Fürth) mit gerade einmal 23,8 Tagen durchschnittlicher Bearbeitungszeit, dahinter folgt Offenburg (Außenstelle Achern) mit 29,7 Tage Wartezeit. Im nordrhein-westfälischen Solingen brauchte das Finanzamt im Schnitt 30,1 Tage, bis es den Steuerbescheid verschickt.
Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete das Finanzamt Wiesbaden mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 113,3 Tagen. Dort warteten Steuerpflichtige also mehr als viermal länger auf ihren Steuerbescheid als in Bernsheim.
„Insgesamt ist die Bearbeitungszeit der einzelnen Finanzämter erneut langsamer geworden“, sagt Felix Bodeewes. „Der bundesweite Schnitt lag 2021 noch bei 49 Bearbeitungstagen und 2022 bereits bei 53,6 Tagen. Im vergangenen Jahr hat sich die Bearbeitungszeit erneut verlangsamt auf durchschnittlich 56,86 Tage.“
Wie lange das Finanzamt nach Berechnungen des Online-Portals lohnsteuer-kompakt.de an Ihrem Wohnort braucht, können Sie hier nachsehen. Übrigens, wenn Sie selbst mit Ihrer Steuererklärung im Verzug sind, können Sie in diesem Artikel nachlesen, wie Sie eine Fristverlängerung beantragen.
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